Kais Eataliano

Kai-Thorsten Bräsch ist eher der maritime Typ. Das verrät schon das Fischangebot, das auf der Speisekarte in „Kais Restaurant“ im Mittelpunkt steht. Aber insbesondere natürlich das Stauerhemd, an dem man den groß gewachsenen Hausherrn erkennt. Was uns deshalb ein wenig verwunderte: dass der gebürtige Hamburger sein neues Restaurant im Mülheimer Hotel Lederfabrik als „Kais Eataliano“ an den Start bringt. Wir schauten einfach mal in seinen Lebenslauf nach. Den Doktor machte Bräsch im Bereich Marketing und Immobilien-Management. Er leitete Einkaufscenter in Deutschland und Europa, saß in der Geschäftsleitung der Gelsenkirchener „Zoom Erlebniswelt“, betreibt eine Unternehmensberatung. Und die eigenen Restaurants? Die Rolle als Gastgeber macht ihm Spaß. Aber sie dienen auch als Musterbeispiele, wie Läden an schwierigen Orten erfolgreich sein können.

Sein bestes Rezept in der Lederfabrik: Designer-Pasta, die wir in Mülheim so bisher nicht gegessen haben. Einfach köstlich: die Jakobsmuscheln mit Zitronenlinguine. Schöne Röstaromen verbinden sich mit dezenter Zitrusnote, und alles hat genau den richtigen Biss. Für Fleischliebhaber ideal: zartes Rinderfilet, das im Trend „medium rare“ gegrillt wird, also etwas blutiger auf den Tisch kommt. Auch schön: Von der geschmackvollen Barolosoße gibt es zusätzlich ein Schälchen, so dass man selbst nachgießen kann. Mit gehobenen Pastapreisen bis 18,50 Euro spricht „Kais Eataliano“ eher ein Schickimicki-Publikum an – zumindest das, was Mülheim und Umgebung in dieser Richtung so hergeben. Und nicht nur der Hotelbetrieb streut noch ein paar Business-People ein. Für sehr angenehme Atmosphäre sorgen rohe Backsteinmauern, dunkles Holz und greige gehaltene Wände, dazu Rot als starke Kontrastfarbe. Allenfalls die karierten Tischdecken wirkten etwas zu rustikal.