Kräutergarten

Es ist gerade mal 18 Monate her, dass wir im Uni-nahen Stadtteil Barop das Wiewaldi testeten. Schade für Studenten: Die Zeiten günstiger griechischer Küche sind vorbei. Der Nachfolger im architektonisch reizvollen Gebäude heißt Kräutergarten und spricht optisch wie preislich mit mediterraner und saisonaler Küche eher den solventeren Lehrkörper an.

Die neue Pächterin Susanna Galic ist in der Dortmunder Gastronomieszene keine Unbekannte. Nach jahrelangem Engagement im einstigen Szene-Italiener Salute stieg sie kurz ins Hörder Treppchen ein. Nun führt sie wieder Regie in einem eigenen Restaurant. Ihr besonderes Gespür für Wohlfühlmomente verrät schon die Tischdekoration, die im hellen Ambiente modern-verspielte Akzente setzt. Beispielsweise ihre Blumenarrangements würden auf jeder Floristikschau eine Top-Figur machen. Dazu schnurrt der Service beanstandungslos gut und serviert vorweg einen appetitlichen Küchengruß.

Die Riesengarnelen im Wildsalami-Mantel wurden durch Minzaromen sehr harmonisch verfeinert. Wie der mit Honig gebackene Schafskäse trafen sie wunderbar unser mediterranes Geschmacksbild. Das Lammcarrée im Hauptgang bestach gleich auf zweierlei Art durch perfekte Zubereitung: zum einen würzig am Knochen und dann noch als Filet in etwas defensiv gehaltenem Kräutermantel. Und der Wolfsbarsch aus dem Wildfang auf Tomaten-Pistazien-Konfit? Einfach richtig gut.

Christian Vieler

Kräutergarten
Baroper Straße 235
44227 Dortmund
Map data © OpenStreetMap contributors, CC-BY-SA
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