Zum blauen Affen

Eigentlich ist es doch nicht schwer, alles richtig zu machen. Man nehme eine traditionelle Fürther Südstadtkneipe, Devotionalien aus zwanzig Jahren Second-Hand-Käufen und einen Kickertisch, der seit 50 Jahren Tischfußballbegeisterte in seinen Bann zieht und von dem es heißt, er sei der beste Kicker der Welt. Eine poppig bunte Tapete an die Wand geleimt und ein paar Holztische aufgestellt und schon ist Gemütlichkeit im Laden. Dazu die Auswahl aus verschiedenen regionalen und und internationalen Gerichten, die täglich auf die Schiefertafel geschrieben werden. Klingt einfach und nachvollziehbar. Kann es aber nicht sein, da sonst alle Kneipen der Welt einen solch unantastbaren Kultstatus wie der „Affe“ in Fürth haben würden. Der Kult entsteht aus etwas Besonderem, aus dem einen Unterschied, der das Restaurant von allen anderen abhebt: Das Affenschnitzel. Natürlich nicht im wörtlichen Sinn.

Angelika und Nalan führen das Lokal seit 1994 und haben dafür gesorgt, dass die ganze Stadt weiß, wo sie hin muss, um die besten Schnitzel zu bekommen. Dünne, panierte Schweinscheiben türmen sich auf dem mit selbst gemachtem Kartoffelsalat und knackigem Salat angereicherten Teller und versprechen schon optisch und olfaktorisch den Hochgenuss, der sich anschließend auch gustatorisch einstellt. Danach lässt es sich prima mit Freunden kickern oder mit Leuten kichern, denn nette Menschen finden sich im Affen zuhauf. Vor allem Künstler und Musiker erscheinen häufig zu später Stunde und vertiefen sich in ihren Schnitzelteller. Kein Wunder, denn diese Kneipe inspiriert und sättigt gleichzeitig. Keine Ahnung wie, aber auch das machen sie richtig.