Wir fragen sie nach ihren Erfahrungen während der ersten Monate in Dresden: „Mir wurde damals von allen Seiten gesagt, die Dresdner seien zu konservativ, aber ich hatte den Vertrag schon unterschrieben und wohnte schon im Luisenhof. Ich dachte, das kann nicht gut gehen. Aber ganz im Gegenteil, die Dresdner sind absolut offen für Neues.“ Seit Jahren ist das Theater ständig ausverkauft. Während wir das Essen genießen, fragen wir die beiden Frauen, was sie verbindet. „Wir haben eine richtige Frauenfreundschaft, fahren gemeinsam in den Urlaub und tauschen auch mal unsere Kleider“, erzählt Anja. Um Kleider geht es natürlich auch jeden Abend auf der Bühne. Im Carte Blanche entführen die Künstler ihr Publikum in eine Welt zwischen atemberaubenden Kostümen, anmutigen Choreographien und vielen prickelnden Anspielungen. Woher die Begeisterung für ihre Revue kommt, weiß Zora ganz genau: „Unsere Conferéncen sind immer zweideutig, man muss Fantasie besitzen, um die Pointen zu verstehen“, umschreibt sie elegant den Inhalt ihres teils süffisanten Programms. Unser Treffen nimmt ein jähes Ende, als es plötzlich zu regnen beginnt. Die Damen stürzen zu ihrem offenen Cabrio. Zum Abschied wirft uns Zora noch ein „Ihr habt es geschafft, mich munter zu kriegen“ zu, und schon brausen die beiden Freundinnen davon.
Unsere Autoren Ute Nitzsche und Martin Bach sind freie Redakteure bei PRINZ Dresden. Mit Zora Schwarz waren sie Essen im: Bean & Beluga, Weißer Hirsch, Bautzner Landstraße 32, Tel. 44 00 88 00, Di-Sa 18.30-22 Uhr, bean-andbeluga.de