REISEBERICHT: MEIN INSEL-ABENTEUER AUF DEN MALEDIVEN (TEIL 2)

Mitte August reiste die Wellnesshotel-Testerin Andrea Labonte auf die Malediven und nahm vier verschiedene Resort-Inseln unter die Lupe. Dabei erlebte sie zahlreiche Abenteuer, die von Acro-Yoga über Flüge quer durch den Urwald bis hin zu lebensverändernden Wellness-Anwendungen reichten. Wir begleiten sie ein Stück auf ihrer abwechslungsreichen Reise durch den Inselstaat und zeigen euch in Teil 2 die anderen beiden Resort-Inseln.

Dschungel-Zauber, Strand-Magie und Unterwasser-Wunder

Amilla Maldives Resort & Residences

Ich stehe mitten im grünen Urwald-Dickicht und staune über den 30 m hohen Baum-Koloss, dessen unzählige Wurzeln wie die Beine eines gigantischen Tausendfüßlers in der sandigen Erde verankert sind. Dabei überzieht sein enormes Blätterdach weite Teile des Himmels. Über 300 Jahre ist er alt und strahlt eine Kraft und Beständigkeit aus, die mich tief beeindruckt. Überhaupt verzaubert mich Amillas verwunschene Wildheit. Blühende Kletten überwuchern ganze Teile der tropischen Vegetation und lassen das wilde Inselkap wie einen magischen Urwald erscheinen. Ganz so als hätte nie ein Mensch einen Fuß auf das Eiland gesetzt. Hier scheint nichts domestiziert, denn 70% des natürlichen Dschungels wurden auf Amilla erhalten. Auch die feinen weißen Sandstrände erscheinen mir mit ihrem skulpturalen Treibgut wie von einer anderen Welt. Und genau diese Unberührtheit macht für mich den Charme des Eilands aus.

Banyan Trees
Bis zu 300 Jahre alt sind die mächtigen Banyan Trees auf der Insel Amilla Maldives Resort & Residences

Weißschwanz-Tropikvögel kreisen über dem Paradies

Dass das Gros der Insel unberührt ist, wird auch von der seltenen Vogelart, dem Weißschwanz-Tropikvogel gewürdigt. Die Hälfte seiner 70 bis 90 Zentimeter Körperlänge entfallen auf den imposanten weißen Schwanz. Diese schöne, tropische Spezies brütet sonst nur auf unbewohnten Inseln. Doch bei Amilla scheinen die eleganten Segler eine Ausnahme zu machen – ein weiteres Indiz für mich, im Garten Eden gestrandet zu sein. Doch nicht nur an Land, auch unter Wasser komme ich aus dem Staunen kaum heraus. So beeindruckt mich das schillernde Hausriff des Eilands besonders. Beim Schnorcheln vergesse ich jedwedes Zeitgefühl. Langsam gleite ich durch das Meer und beobachte aus ehrfürchtiger Entfernung das anmutige Treiben einer großen Meeresschildkröte, die sich an den Korallen gütlich tut. Dabei eskortieren sie unzählige Pfauenkaiserfische und Weißkehl-Doktorfische.

Tropikvogel
Der seltene Weißschwanz-Tropikvogel kreist über den Ufern von Amilla

Bananen, Papayas, Kokosnüsse – der Amilla Inselgarten birgt vitaminreiche Schätze

Der natürlichen Schönheit der Insel sind sich die Amilla-Gastgeber bewusst und handeln daher auch, wo es nur möglich ist, nachhaltig. Unter dem Motto „Homemade and Homegrown” haben die Amilla-Gäste die Möglichkeit, Gerichte aber auch Drinks wie einen gesunden Kombucha selbst herzustellen. Die Ingredienzen wie Kräuter, Gemüse und Früchte sind alle im Inselgarten gewachsen. Auch hat sich Amilla mit seinem „Cluckingham Palace“ einen Namen gemacht. Auf der inseleigenen Hühnerfarm kann ich mir mein Frühstücksei selbst einsammeln. Und auch im “Mystique Garden” im Zentrum der Insel finde ich Bananen-Plantagen, einen Süßkartoffel-, Gemüse- und einen Hydrokulturgarten.

Die Pilz-Hütte „Pentagon“ auf Amilla verdient ebenfalls besondere Erwähnung, werden hier deliziöse Austernpilze gezüchtet. Eine exzellente Idee ist auch die Nutzung und Weiterverarbeitung der Kokosnüsse, die die über 2.500 Kokosnusspalmen der Insel liefern. So wird auf Amilla eigenes Kokosnuss-Öl, Vinaigrette, Milch und Kokosnusscreme zubereitet. Sogar die Abfallprodukte der Kokosnuss werden als wertvoller Torf für die Inselgärten verwendet. Dabei gefiel mir das Bemalen von Kokosnüssen unter der professionellen Anleitung des Insel-Künstlers besonders.

Strand
Unberührte Natur am wilden Inselkap der Amilla Maldives Resort & Residences

Amilla Maldives Resort & Residences, die erste barrierefreie Resort-Insel der Malediven

Dabei handelt Amilla Maldives Resort & Residences nicht nur nachhaltig, sondern auch sozial. Denn seit kurzem zählt Amilla zur ersten barrierefreien Insel der Malediven und ermöglicht nun auch Menschen mit Behinderungen paradiesisches Urlaubsglück. Verständlich, dass schon Prominente wie Kate Moss, Orlando Bloom oder Cara Delevingne auf Amilla weilten. Die Amilla Beach Villa Residence im Malibu Style ist aber auch zu schön, um wahr zu sein und wird höchsten Ansprüchen von Celebrities gerecht. Privatsphäre wird hier großgeschrieben. Ein 11 x 5 Meter großer Infinitypool und ein zauberhafter eigener Strandabschnitt zählen zur Villa, genau wie zahlreiche Schlaf- und Badezimmer, eine große Küche und verschiedene Terrassen. Dabei küre ich die schlichte Hängematte unter einer der 2.500 Kokosnusspalmen der Insel zu meinem persönlichen Lieblingsplatz.

Info und Preise: Eine Übernachtung in der Treetop Villa ab 300 Euro pro Person.
Mehr Infos unter: https://www.amilla.com/

Malediven Resort
Mein Lieblingsplatz: Auf der Hängematte Im Schatten einer großen Kokosnusspalme

Exzellenter Service, maritime Architektur und facettenreiche Kulinarik

St. Regis Maldives Vommuli Resort

„Ich habe nichts dagegen, wenn man die Farbe sogar zu fühlen glaubt.“ Dieses Zitat von Goethe könnte für das St. Regis Vommuli Resort nicht passender gewählt sein. Denn hier fühle ich die Farben, ja sie fluten mich gar. Das Aquamarinblau des Indischen Ozeans verschwimmt mit dem Azurblau unseres Pools und verbindet sich mit dem Lichtblau des Himmels. Ich bade förmlich im Blau aber auch im Leuchtendgrün der Strandgardenien und im dunklen Palmengrün. Dank der submarinen Vielfalt am Hausriff des St. Regis Vommuli Resorts gleite ich auch unter Wasser in einen Farbrausch. Besonders betören mich die riesigen Papageienfische, die mir in schillerndem Türkis, Rosa und Lila entgegenfluoreszieren. Dass die Natur ein solch sphärisches Farbspektrum in petto hält, wer hätte das gedacht?

Palme Malediven
Im St. Regis Maldives Vommuli Resort baumelt die Seele über dem türkisblauen Indischen Ozean

Auf Klangreise mit Dr. Vishnu

Doch nicht nur die Farben berühren mich im abgeschiedenen Dhaalu-Atoll. Auch der Ayurveda-Arzt Dr. Vishnu überrascht mich während einer privaten Chakra Yoga Session mit einer Klangreise. Mit Blick auf den dichten Urwald, versenken wir uns zunächst in die verschiedensten Asanas. Anschließend beginnt der indische Yogi, seine Klangschalen auf so virtuose Weise zu spielen, dass ich abhebe. Ich lasse mich von den Klängen, die durch den Raum wabern, forttragen und verliere mich in den munteren Echos, denen immer wieder neue, kraftvolle Laute folgen. Auf Vommuli Island fließen die einzelnen Sinneseindrücke ineinander zu einem einzigen synästhetischen Höhenflug.

Ayurvedischer Arzt
Der ayurvedische Arzt Dr. Vishnu nimmt mich beim Chakra-Yoga mit auf eine Klangreise

Verschluckt von einem Walhai

Doch das St. Regis Vommuli Resort steht nicht nur für sinnliche Spa-Augenblicke, sondern auch für exzellenten Service, außergewöhnliche Architektur und großartige Kulinarik. So ist es den Architekten Warner Wong Design aus Singapur bravourös gelungen, die glanzvolle Natur rund um die Insel als Inspirationsquelle zu nutzen. In der „Whale Bar“ stoßen wir quasi im Bauch eines Walhais an, das Iridium Spa erinnert an die Kontur eines Hummers und sogar die Bibliothek scheint als überdimensionale Spiralmuschel an den Strand gespült. Während uns unsere „Cesar Balsa Beach Villa“ in ein architektonisches Shangri-La katapultiert.

Paradiesisch ist auch der Service. Ismail, unser persönlicher Insel-Gastgeber, begrüßt uns sogar schon vor unserem Eintreffen in der Airport Lounge via Video-Botschaft. Auf der Insel sorgt Ismail ebenfalls für die perfekte Auszeit. Und nicht nur der Service, hervorragend ist auch die Verköstigung auf dem Eiland, die von asiatischer, orientalischer bis hin zu italienischer Küche auch weitgereiste Gourmets beschwingt.

Info und Preise: Eine Übernachtung in der Overwater Villa ab 1080 Euro pro Person.
Mehr Infos unter: https://www.marriott.de/hotels/travel/mlexr-the-st-regis-maldives-vommuli-resort/

Whale Bar
Angestoßen wird im St. Regis Vommuli Resort in der „Whale Bar“, im Bauch eines Walhais über dem Meer

Anantara The Palm Dubai Resort

Reisen Sie mit Emirates via Dubai auf die Malediven? Dann bietet sich ein Stopover in Dubai an – besonders empfehlenswert ist das Anantara The Palm Dubai Resort. Dieses liegt auf der weltberühmten Halbinsel Palm Jumeirah direkt vor der Küste von Dubai und lockt mit einem 400 m langen Privatstrand und einer herrlichen Aussicht auf den Arabischen Golf. Die Fahrzeit vom Flughafen Dubai beträgt nur 30 Minuten. Einzigartige Overwater-Villen mit einer Wohnfläche von 106 qm bieten jeden nur erdenklichen Komfort – inklusive hervorragendem Service.

Das thailändische Restaurant Mekong sollte man sich dabei auf keinen Fall entgehen lassen – die Anantara Gruppe kommt nicht umsonst aus Thailand. Authentische Küche mit exotischer Aromatik und der richtigen Schärfe verwöhnen hier den Gaumen des urbanen Dubai-Travellers. Eine Jetlag-Massage im preisgekrönten Anantara Spa sorgt für auflockernde Relax-Momente – situiert auf einer Insel in einem der zahlreichen Resort-Pools.

Info und Preise: Eine Übernachtung in der Overwater Villa ab 400 Euro pro Person.
Mehr Infos unter: https://www.anantara.com/de/palm-dubai/

Autorenprofil:

Andrea Labonte hat einen außergewöhnlichen Beruf, um den sie viele beneiden: Sie ist seit über 16 Jahren als Hoteltesterin für den Wellnesshotel Guide Wellness Heaven unterwegs. Über ihre Spa-Erlebnisse, außergewöhnliche Destinationen und die skurrilsten Begebenheiten aus ihrem Berufsalltag schreibt sie regelmäßig in ihrer Kolumne „Aus dem Leben einer Hoteltesterin“. Mit über 450 getesteten Wellnesshotels besitzt Andrea Labonte eine breite Vergleichsbasis und weiß, worauf es dem anspruchsvollen Reisenden ankommt. Ihr beruflicher Hintergrund: sie ist internationale Diplom-Betriebswirtin mit Doppeldiplom. Ihre Studien absolvierte sie an der Fachhochschule Mainz und an der Ecole Supérieure du Commerce Extérieur in Paris.

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