Der Prachtbau mit seinem hohen Foyer ist beeindruckend, die Auswahl an Filmen riesig. Aktuelle Blockbuster (auch 3D) laufen hier, aber auch Arthouse, Originalversionen und gelegentlich Liveübertragungen von Sport- und Opern-Events. Entsprechend gemischt ist das Publikum. Bei Teenie-Überhang kann es schon mal unruhig werden. 300 Quadratmeter sind die Leinwände in den Sälen 5 und 6 groß: Das ist Frankfurt-Rekord. Beinfreiheit ist top. Allerdings hat das Metropolis im elften Jahr nach Eröffnung ein Hygieneproblem: Verdreckte Teppichböden und vereinzelt schmutzige Sitze nerven!
2 E-Kinos Innenstadt, Zeil 125, Tel. 069/28 52 05, 8 Säle, 1378 Plätze, Preise: 6-7,50 Euro, Kinotag: Dienstag (5 Euro), ekinos-frankfurt.de
Traditionsreiches Kino mitten in der Stadt. Gerade wurde 85. Jubiläum gefeiert, trotzdem ist man auf der Höhe der Zeit. 3D funktioniert gut (nur im Saal Elysee 1, man sollte aber nicht zu weit außen sitzen). Das Programm ist ein Mix aus Blockbustern und Anspruchsvollem. Vormittags gibt’s viele Kindervorstellungen. Foyer, vier große Säle (vier weitere sind recht klein) und die Toiletten machen einen ordentlichen Eindruck. Ungewohnt ist das Kino-Erlebnis im Saal Europa: Die Leinwand ist über der Blickachse angebracht. Das heißt: Man muss hoch gucken. Dafür sind die Sitze saubequem und man hat Platz.
3 Cinemagnum 3D Innenstadt, Zeilgalerie, Zeil 112-114, Tel. 069/20 97 88 63, 1 Saal, 350 Plätze, Preise: 8,40-10,40 Euro, Kinotage: Montag u. Dienstag (8,40 Euro), cinemagnum.de
Die 3D-Spezialisten in Frankfurt. Zu IMAX-Zeiten wurde der Kinosaal auf dem Dach der Zeilgalerie extra für die dritte Filmdimension konzipiert (leicht gekrümmte, stark reflektierende Silberleinwand, steil ansteigende Sitzreihen). Seit auf digitale Projektion umgestellt wurde, sind auch Blockbuster hier zu sehen. Gut: Die übergroße 3D-Leihbrille (im Ticketpreis enthalten) ist bequem über einer sonstigen Sehhilfe zu tragen. Das restliche Programm: 30-minütige 3D-Dokus über Raumfahrt, Leben am und im Meer, Urzeit-Dinos, gelegentlich Live-Übertragungen in HD und/oder 3D von Theaterbühnen aus aller Welt.
4 Cinema Innenstadt, Roßmarkt 7, Tel. 069/21 99 78 55, 3 Säle, 396 Plätze, Preise: 6-11 Euro, Kinotag: Dienstag (5,50-6,50 Euro), arthouse-kinos.de
Keine Lust auf Dauerwerbesendung vorm Film? Im Cinema läufen höchstens eins, zwei Trailer, dann geht es los. Das heißt aber auch: pünktlich sein. Wer hierher kommt, liebt Arthouse-Filme, die nicht spröde, sondern unterhaltsam und humorvoll sind. Das kann der neue Woody Allen oder Almodovar sein – oder eine schräge skandinavische Komödie. Gerade wurde das Kino aufwendig saniert. In allen drei Sälen wird jetzt digital projeziert, die Soundanlage wurde auf den neusten Stand gebracht (Dolby 7.1.). Einziges Manko: Die Leinwände in den zwei Sälen im Untergeschoss könnten größer sein.
5 Harmonie Sachsenhausen, Dreieichstr. 54, Tel. 069/66 37 18 36, 2 Säle, 300 Plätze, Preise: 6-10,50 Euro, Kinotag: Dienstag (5,50-6,50 Euro), arthouse-kinos.de
Genau das Richtige für Nostalgiker: Der große Saal mit dem schönen Balkon erinnert an die Glanzzeiten des Kinos. 1920 wurde das Haus eröffnet – und verkam nach dem Krieg zum Pornokino. Am Ende der 70er-Jahre kam der Neustart: als engagiertes Programmkino. Seitdem ist die Harmonie Frankfurts erste Adresse für Arthouse-Kino. Heute wird es von dem Team, das auch das Cinema betreibt, geführt. Die spannendsten Filme des Independent-Kinos sieht man hier – und häufig auch Darsteller oder Regisseure, die extra zu den Premieren anreisen.
6 Berger Kino Nordend, Berger Str. 177, Tel. 069/945 03 30, 2 Säle, 290 Plätze, Preise: 6,80-12,80 Euro, kino-zeit.de
Das Stadtteilkino am Uhrtürmchen wirkt ein bisschen wie aus einer anderen Zeit. 80er-Jahre-Look im Foyer, die Zehnerkarte (günstige 59 Euro für zehn Filme) ist ein fotokopierter Pappzettel, eine eigene Website gibt es nicht, und modernste Technik findet man anderswo – wir finden’s trotzdem charmant! Und freuen uns darüber, dass hier jede Menge Filme in der Originalversion oder im Original mit deutschen Untertiteln laufen – von Independent-Kino bis Blockbuster. Richtig toll ist auch das Angebot an Kinderfilmen: Wilde Kerle, Emil und seine Detektive oder Wickie locken die Kleinen ins Kino.
7 Eldorado Innenstadt, Schäfergasse 29, Tel. 069/28 52 05, 1 Saal, 199 Plätze (davon Balkon: 85), Preise: 7-7,50 Euro, Kinotag: Dienstag (5 Euro), ekinos-frankfurt.de
Eines der letzten Ein-Saal-Kinos in Frankfurt – mit plüschig roten Wänden und Balkon. Trotzdem kein Relikt aus vergangenen Zeiten, sondern ein Lichtspieltheater, das im 21. Jahrhundert angekommen ist. Die Fassade wurde im vergangenen Jahr renoviert, davor bereits der Saal. Die neuen Sitzreihen bieten großzügige Beinfreiheit. Im Programm laufen hier Erstaufführungen von Arthouse-Filmen. Nichts anderes. Auf 3D-Technik hat man daher verzichtet. Eine Besonderheit gibt es aber noch: der Vorfilm – täglich, vor Beginn der Abendvorstellung, läuft ein Kurzfilm.
8 Orfeo’s Erben Bockenheim, Hamburger Allee 45, Tel. 069/70 76 91 00, 1 Saal, 79 Plätze, Preise: 8,50 Euro, Kinotag: Montag (6,50 Euro), orfeos.de
Kartoffeltrüffelsuppe und Zanderfilet statt Popcorn, ambitioniertes Programmkino statt Blockbuster: Das Orfeo’s Erben ist Frankfurts außergewöhnlichstes Kino. Oder besser gesagt: ein spektakulärer Mix aus Kino, Restaurant und Bar – schick eingerichtet, immer gut besucht und seit über zehn Jahren ein Hotspot der Ausgehszene. Das Programm: viel Indie-Kino, viele asiatische Filme. Häufig läuft vorab ein toller Kurzfilm. Oder es kommt ein Regisseur, der mit dem Publikum diskutiert. Etwas Besonderes sind auch die Sitze: First-Class-Sitze der Lufthansa aus den 70er Jahren, mit edlen Stoffen neu bezogen.
Hier flimmert´s auch …
Die Kinolandschaft rund um Frankfurt hat noch mehr zu bieten: Wer auf Popcorn-Kino und großen Komfort steht, wird im Kinopolis in Sulzbach (im Main-Taunus-Zentrum, kinopolis.de), im CineStar-Ableger im Stadtteil Griesheim (Mainzer Landstr. 681, cinestar.de) oder im Cinemaxx Offenbach (Berliner Str. 210, cinemaxx.de) glücklich.
Wichtige Adressen für Fans von Arthouse-Kino sind außerdem das Mal‘ Sehn mit seiner tollen Kinokneipe (Adlerflychtstr. 6, malsehnkino.de) und das Kino im Deutschen Filmmuseum (Schaumainkai 41, deutschesfilmmuseum.de).