Estragon
Plastik-Ananas-Clips, die die aprikotfarbenen Tischtücher auf der Terrasse in Form halten und piefiges Mobiliar rufen Erinnerungen an Versandhauskataloge aus den 80er-Jahren hervor. Der totale Verzicht auf angesagten Großstadtchic wird im Estragon aber durch den netten Service der Chefin und eine feine Auswahl an Gerichten ausgewogen. Wagyu- Rindfleisch, Edelfische und einige Speisen mit Trüffeln stehen zum Beispiel zur Auswahl. Wir ordern die Dorade Royal (21,50 Euro), die auf der Haut mit mediterranem Gemüse und Kräutern angebraten wurde. Darüber: eine würzigleckere Tomatensoße. Delikat schmecken auch die hausgemachten Tagliatelle (23 Euro) mit Biss in einer leichten Trüffel-Sahnesoße, über die großzügig Trüffel gehobelt wurden. Zum Abschluss versuchen wir die Schokolade in drei Variationen (7,50 Euro): dunkles und helles Mousse, beides schön cremig-fluffig, sowie ein Schokoparfait, das ein wenig zu hart serviert wird. Das Estragon- Gesamtpaket ist keine Offenbarung, hat seinen Platz in der Top-Ten-Liste dennoch verdient.