Herr Desimo, die Bedienung wollte Ihnen eben Filterkaffee einschenken. Sie haben auf frischem Kaffee bestanden. Warum?
Also, frischer Kaffee muss schon sein. Das bin ich aus meinem Laden gewohnt. Im Lindener Spezial Club haben wir diese Maschine mit den vielen Knöpfchen, die alle möglichen Kaffeevarianten zaubert.

Sie kümmern sich also auch um die richtige Kaffeemaschine. Ist das nicht alles ein bisschen viel für jemanden, der so vielbeschäftigt ist wie Sie?
Es macht ja Spaß. Wenn sich meine Gäste wohlfühlen, fühle ich mich auch wohl. Das fängt bei der Kaffeemaschine an und hört bei der Gestaltung des Programms noch lange nicht auf. Ich möchte auch nach zehn Jahren mit dem Spezial Club meine Gäste noch überraschen können.

Diese überraschen Sie aber manchmal auch. Etwa, wenn sie wegbleiben…
Wir haben diesen blöden Ruf, dass wir immer ausverkauft sind. Sind wir aber nicht. Ich werde dann gerade bei Gastspielen gefragt, warum es denn nicht voll ist und ich weiß keine Antwort.

Was steht diese Woche für Sie an?
Ich komme von der Probe zu einer TV-Produktion, war davor beim Friseur, gleich geht es weiter zur Vorbereitung unserer Montagsclub-Show mit Ingo Oschmann. Und dann spiele ich mein Solo: morgen in Delbrück, übermorgen im Quatsch Comedy Club in Berlin und dann in Celle.

Die Bühne ist also Ihr Zuhause?
200 Tage im Jahr schon. Ich bin in der glücklichen Lage, mein Hobby zum Beruf gemacht zu haben.

Wie sind Sie überhaupt Zauberer geworden?
Wie jedes Kind fand ich Zauberei ganz toll, etwa in der Rudi-Carrell-Show. Meine Eltern haben mir dann den Zauberkasten „60 Tricks von 6 bis 60“ geschenkt. Ich hab fleißig gelernt. Erst einfache Sachen mit Streichhölzern und Karten, irgendwann konnte ich dann aus dem Nichts Zigaretten auftauchen lassen. Obwohl ich bis heute Nichtraucher bin! Bei der Abschlussfeier der Grundschule legte ich dann eine große Zaubershow hin – eher unbeholfen -, aber der Anfang meiner Karriere. Meine ersten Jobs bekam ich bei Kindergeburtstagen und im Seniorentreff. Ich durfte Zaubertricks vorführen – für zehn Mark Gage und zwei Kuchenstücke.

Aber was sind Sie nun: Zauberer, Comedian oder Moderator?
Ich bin das alles. Das kann man nicht trennen. Manchmal sind meine Auftritte zu 90 Prozent Comedy. Gezaubert wird vielleicht nur fünf Minuten lang. Oft ist der Trick ein Mittel zum Zweck, um Spannung aufzubauen, um mit dem Publikum zu interagieren.

Ihr Lieblingstrick?
Mentalmagie, Gedankenlesen mit Comedy mag ich sehr. Oder ganz einfache Sachen lustig verpackt. Ich steche etwa mit einer Nadel in einen Ballon, ohne dass er platzt, und konfrontiere das Publikum mit seinen Ängsten. Schon sind wir mitten im Thema, wie man Phobien bekämpft. Spitze Gegenstände, lauter Knall – und was, Sie haben keine Angst vor Spinnen? Ekligen, pelzigen Riesenspinnen?

Was wäre, wenn es mit der Zauberei als Beruf nicht geklappt hätte?
Dann wäre es Hobby geblieben. Ich würde auf jeden Fall bei den Medien arbeiten. Als Journalist, schreibend, moderierend, was auch immer.

Das Gespräch führte Bernd Schwope