Vom Azubi zum Direktor: Mit 29 Jahren übernahm Dennis Meyer 2007 die Direktion eines der ältesten Varietétheaters Deutschlands. Dabei hatte er erst fünf Jahre vorher zum ersten Mal ein Varieté besucht.
Familie Grote, die 1992 das Georgspalast-Varieté an historischer Stelle wiedereröffnete, hätte es sich auch sehr einfach machen können: Als Werner Buss nach 14 erfolgreichen Jahren die Leitung des hannoverschen Georgspalasts abgab, um künftig die künstlerische Gesamtleitung aller fünf GOP-Standorte Deutschlands zu übernehmen, hätte man sich jemanden mit Erfahrung aus dem Theaterbereich suchen können. Stattdessen wurde weitsichtig geplant und bereits zwei Jahre zuvor ein neues Direktionsteam aufgebaut, zu dem auch Dennis Meyer gehörte: 27 Jahre jung und im letzten Jahr seiner Ausbildung zum Veranstaltungskaufmann. Knapp eineinhalb Jahre später wurde Meyer offiziell zum stellvertretenden Direktor, im Dezember 2007 übernahm er dann die Leitung der Firma, bei der er nur fünf Jahre zuvor als Praktikant seine ersten Erfahrungen in Sachen Varieté gemacht hatte. „Es hat einfach gepasst bei Werner Buss und mir. Ich wurde sehr behut sam an die Aufgabe herangeführt, hab’s von der Pieke auf gelernt, was sehr wichtig war.“ Was noch dazu gehört: eine positive Einstellung zur Arbeit. „Man muss gern mit Menschen zusammenarbeiten und auf sie zugehen können. Zum Beispiel, wenn ich an der Tür die Gäste persönlich begrüße, freue ich mich wirklich, dass sie kommen, und noch mehr, wenn sie mit einem Strahlen auf dem Gesicht wieder gehen.“
Dennis Meyer hat sich seinen Erfolg hart erarbeitet. „Mein Arbeitstag beginnt meist schon unter der Dusche, da werden die ersten Entscheidungen getroffen. Das GOP ist eine Leidenschaft, da kann ein Arbeitstag auch mal 21 Stunden dauern.“ Bleibt da noch genug Zeit für eine Beziehung? „Meine Freundin hat einen ähnlichen zeitintensiven Beruf, sie arbeitet im Veranstaltungsteam des Zoos. Wenn wir mal ein gemeinsames freies Wochenende haben, bummeln wir gern zusammen über den Lindener Markt, kaufen ein und setzen uns anschließend gemütlich ins Marktkaffee. Abends kochen wir gern zusammen. Und der Sonntag gehört ganz der Familie.“
Vor einem Jahr zog Dennis Meyer vom Zooviertel in die Altstadt. „Die Kreuzstraße erinnert mich an Stockholm, da fliegen meine Freundin und ich zum Ausspannen hin, wenn wir die Zeit finden.“ In diesem Jahr will auch Werner Buss mitreisen, denn Ende Mai wollen beide gemeinsam den Stockholm Marathon laufen. „Eine weitere gemeinsame Leidenschaft. Und auch meine Freundin hat jetzt angefangen zu trainieren und will zum ersten Mal den Halbmarathon laufen.“ Zurück an die Leine: Dennis ist Hannoveraner durch und durch. „Ich wohne gern hier. Wie es der Kabarettist Matthias Brodowy in einem seiner Lieder so passend beschreibt: Hannover – Liebe auf den dritten Blick.“
Wenn unsere Autorin Okka R. Freitag nicht Mittagessen geht, betreut sie den Kalender. Mit Dennis Meyer war sie jedoch in der: Suppenhandlung, An der Lutherkirche 13, Nordstadt, Tel. 0160 / 97 35 51 13, Mo-Fr 10-18, Sa 11-16 Uhr