7 Fragen an Hannes Heisster

Hannes Heisster veröffentlicht am 30.04.2014 sein zweites Release Devotion bei dem argentinischen Label Di One Music. urbanite stellte ihm vorab sieben Fragen.

Hannes Heisster ist seit nunmehr 13 Jahren als DJ und Produzent in der Musikszene aktiv. In dieser Zeit wandelte er seinen Stil grundlegend, probierte jede Menge aus und ist seit kurzem sogar als Live-Act unterwegs. Vor ca. eineinhalb Jahren gründete er mit seinem ehemaligen Mitbewohner das Label freivonwelt. „Devotion“ heißt das neueste Werk von Hannes Heisster, das er am 30.04.2014 bei dem argentinischen Label Di One Music veröffentlichte.

 

Steckbrief: Hannes Heisster

GEBURTSORT Hettstedt

WOHNORT Magdeburg

LABEL freivonwelt

RELEASES Bassy Heart, Devotion

    1. Hannes, erinnerst du dich noch an deine allererste Platte?
      Ja, das weiß ich noch: „The Message“ von Grandmaster Flash – ein echter Klassiker! In Halle gab es einen kleinen Plattenladen, Eldorado hieß der, da habe ich 2001 das erste Vinyl gekauft. Ich habe bei VIVA II einen Beitrag über Mirko Machine gesehen. Der hat gezeigt wie man scratcht usw. – da hat es mich dann endgültig gepackt und ich wollte selbst Musik machen.
    2. Also hast du mit Hip-Hop angefangen?
      Unter dem Namen DJ Hattrick habe ich viele Jahre Hip-Hop aufgelegt. Deutschrap, wie die Sachen von Blumentopf, war ebenso dabei, wie Reggae und R‘n‘B. Eines meiner Highlights in den alten Hip-Hop–Tagen war, dass ich in der Event-Arena in Stendal Kool Savas supporten durfte – das war für mich als Fan wirklich eine große Ehre. Da ich von 2006 an drei Jahre in Magdeburg gewohnt habe, war ich als Hattrick auch dort recht aktiv. 2009 kam ich mit einem Kumpel als „Feller Slang“ in das Finale der SWM MusiCids.
    3. Warum der Wechsel zu House-Musik?
      Nach knapp zehn Jahren war die Luft irgendwie raus und ich hatte Lust auf etwas Neues. Außerdem stand ich den Entwicklungen in der Hip-Hop-Musik eher kritisch gegenüber – es ist immer mehr entstanden, was mir nicht gefallen hat. 2010 hatte ich schließlich meinen letzten Auftritt als DJ Hattrick. Als Hannes Heisster mache ich nun seit vier Jahren House-Musik.
    4. Hast du dich als DJ technisch auf eine bestimmte Richtung spezialisiert?
      Ich habe schon immer viel ausprobiert und experimentiert. Angefangen habe ich mit Vinyl, 2007 kam dann die Umstellung auf Timecode-Vinyl. Das Gefühl ist ähnlich, aber man ist damit flexibler, als mit Vinyl. Seit kurzem mache ich auch viel mit CDs und seit 2013 spiele ich auch live. Dabei arbeite ich viel mit Synthesizer und Contoller. Bei der Produktion nehme ich Ableton Live Software – die ist momentan sehr beliebt.
    5. Stichwort Produktion: Wann hast du angefangen eigene Tracks zu erstellen?
      Meinen ersten eigenen Track habe ich im Juli 2003 produziert und seitdem so 20 bis 30 fertig gestellt und bestimmt über 100 weitere angefangen. Manchmal lässt man Produktionen fallen und fängt erst später wieder damit an. Ich habe damals auch für lokale Hip-Hop–Acts produziert. Inzwischen habe ich zwei Solo-EPs veröffentlicht. „Bassy Heart“ war die erste. Die habe ich bei meinem eigenen Label freivonwelt releast. Eine weitere EP ist dort zusammen mit Joltask erschienen. Die neue EP wollte ich jetzt mal bei einem anderen Label veröffentlichen und habe die Tracks weltweit herumgeschickt. Bei Di One hat es dann von der musikalischen Richtung gepasst. „Devotion“ gibt es ab 30. April exklusiv auf Beatport, ab Mitte Mai dann in den anderen Stores. Momentan arbeite ich aber schon wieder an einem neuen Release – mal sehen, wo ich das veröffentliche. Meine Produktionen entstehen teils durch Sampling, teils durch eigene Kompositionen. Beim Sampling nehme ich gern Platten aus den 60ern, 70ern und 80ern. 
    6. Wie lang wohnst du jetzt in Magdeburg und wie bist du in der Szene angekommen?
      Von 2006 bis 2009 habe ich in Magdeburg gelebt und bin dann aufgrund meines Studiums im Tourismus-Management nach Görlitz gezogen. Nach dem Studium habe ich ein gutes Jahr in Berlin gelebt und bin seit Dezember 2013 wieder hier. Ich habe noch immer guten Kontakt nach Berlin und Görlitz und bin dort öfter in kleineren Clubs zu sehen. Ich hoffe aber, dass ich die Möglichkeit bekomme noch mehr in Magdeburg zu spielen. Zu der rüppe-mit-jemüse-Crew habe ich jetzt Kontakt und werde im Mai wahrscheinlich beim Casual Friday dabei sein. Es freut mich sehr, dass da so ein schöner Austausch entstanden ist. Auch mit Beatamines habe ich zusammengearbeitet – er hat den Track „The Watcher“ für mich gemastert. 
    7. Ich bin Otto, weil …  
    8. Magdeburg ein Stück Heimat für mich ist und ich in dieser Stadt schon einige musikalische Höhepunkte erleben durfte und noch auf viele weitere hoffe. 

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