7 Fragen an Pierre Sonality

Mit der „Magdeburg-Trilogie“ blicke Pierre Sonality auf seine musikalischen Anfänge zurück – am 13.12.2014 feiert er in Hallenhausen Release-Party. Wir trafen den Rapper vorab zum Interview.

In Olvenstedt nahm alles seinen Anfang – als Basketballer kam Marcus Borchert das erste Mal mit Rap in Berührung und fand seinen Lebens-inhalt in der Musik. Inzwischen wohnt er in  Hamburg, erinnert mit seiner „Magdeburg-Trilogie“, aber an seine musikalischen Anfänge. Wir haben mit Pierre Sonality einen Abend am Fürstenwall verbracht und stellten ihm sieben Fragen.

Steckbrief 

Bürgerlicher Name: Marcus Borchert

Geburtstag: 7. Juli 1981

Geburtsort: Magdeburg

Wohnort: Hamburg

Beruf: Musiker und Pizzabäcker

  1. Die Frage der Fragen: Warum heißt die Platte „Magdeburg“? 
    Das Album beginnt mit einer Zeile, die aussagt, dass ich den Leuten Respekt zollen möchte, mit denen ich angefangen habe Rap zu machen. Dazu zählen für mich auch definitiv viele Magdeburger Künstler. Als ich mit der Platte angefangen habe, hatte ich tausend Ideen, wie ich das Konzept umsetzen möchte. Durch das, was ich in den Songs sage, hat sich mehr und mehr herauskristallisiert, dass ich einen starken Bezug zu dem herstelle, wo ich herkomme und wie alles anfing. Magdeburg wurde dann eine Metapher für diese Anfänge. Das Album mündet ganz am Ende in dem Status Quo und bildet so meine musikalische Reise ab – von dem, wie ich damals Rap gesehen habe, bis heute. Es lag für mich auf der Hand, dass ich die Platte „Magdeburg“ nenne. 
  2. Am 7. November hast du die Olvenstedt EP veröffentlicht, als zweiten Teil der Trilogie. Inwiefern hat dich der Stadtteil geprägt? 
    In Olvenstedt fing das mit dem Basketball an – ich war im USC und habe insgesamt zwölf Jahre aktiv gespielt. Auf Fundament, dem ersten Teil der Trilogie, verarbeite ich beispielsweise die musikalischen Einflüsse, die ich durch meine Jungs vom Basketball mitbekommen habe –Sachen wie „A Tribe Called Quest“. 
  3. Und dann wolltest du selbst rappen? 
    Mein Kumpel und ich haben irgendwann einen Text zusammengeschrieben, mit dem wir ab 1997 auf verschiedene Freestyle Jams gefahren sind, wurden aber enttarnt, dass wir nur diesen einen Text haben (lacht). Nach und nach sind dann weitere Texte entstanden, ernsthaft gerappt habe ich ab 1998. Im Hip-Hop Raum der Factory wurde mir ein Mikro in die Hand gedrückt und ich hatte meinen ersten Auftritt. Man kann sagen: Magdeburg hat mich Soul gelehrt, Leipzig die Technik. 
  4. Sehr widersprüchlich ist, dass du 2009 deine erste Platte „Kein HipHop Fame“ veröffentlicht hast, dir die Platte aber genau diesen eingebracht hat.  
    Das ist echt komisch, aber die meisten Leute, mit denen ich spreche, mögen die Platte sehr. Ich habe vorher ab und an Beats gebaut, auf dem Album aber wirklich alles selbst produziert. 2008 sind die Songs entstanden, 2009 habe ich releast. Wir sind danach das erste Mal überregional gebucht worden und das Juice Magazin hat angefragt – das war echt überraschend.  
  5. Die Songs auf der ersten Platte und die Tracks der Trilogie unterscheiden sich stark in Länge und Stil – wie ist das zu erklären? 
    Die Lebensumstände und die Herangehensweise waren komplett verschieden. Damals habe ich noch in Leipzig gewohnt und hatte dort ein externes Studio. Nach dem Aufstehen habe ich erst einmal Pfand weggebracht, neues Bier gekauft und bin danach ins Studio gegangen. Zum Nachmittag stand meistens der Beat, die Texte habe ich darauf geschrieben. Am Abend habe ich alles aufgenommen, was ich hatte, habe noch eine Hook unterlegt und dann war eigentlich alles gesagt. Ich habe keine Geschichten erzählt, wie jetzt. Es war meine Maxime, das ganze sportlich und schnell durchzuziehen. Jeder Track war nach einem Tag fertig. 
  6. Wieso hast du jetzt einen 
anderen Weg gewählt? 
    Ich habe mir viel mehr Zeit genommen, das Konzept besser ausgearbeitet, Songs noch einmal umgeschrieben. Der Knackpunkt ist dabei, dass die Platte dann an Soul verliert, weil man die Spontanität herausnimmt. Aber jetzt entwickle ich mich dahin, dass ich wirkliche Songs mache, die nichts einbüßen an Kredibilität und, sagen wir mal, „Dope-MCness“ (lacht).  
  7. Wohin führt dich deine Reise im besten Fall? 
    Ich möchte komplett autark sein. Musikalisch hoffe ich, dass ich das bereits bin, finanziell wäre es schön, wenn die Musik irgendwann mein Hauptberuf wird, von dem ich leben kann. Ich habe aber nicht die Illusion mit meiner Musik reich zu werden. 

Am 13.12.2014 kommt Pierre Sonality in seine Heimat, um mit den Magdeburgern seine neuen Tracks zu feiern – ab 21 Uhr könnt ihr in Hallenhausen live erleben. 

Die Fundament EP ist am 10.10.2014 und die Olvenstedt EP am 07.11.2014 erschienen, der Longplayer Magdeburg wird am 08.12.2014 releast. Hier könnt ihr die Platten bestellen.

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