Freundschaft im Wandel: Die Generation Facebook und ihre Tücken

In Zeiten der sozialen Netzwerke und der neuen Kommunikationsformen hat sich die Pflege von Freundschaften erheblich geändert. Nun stellt sich die Frage, ob sich in der Generation Facebook die eigentliche Form der Freundschaft tatsächlich geändert hat?

In Zeiten der sozialen Netzwerke und der neuen Kommunikationsformen hat sich die Pflege von Freundschaften erheblich geändert. Es gibt Menschen, die sich über die Anzahl ihrer digitalen Freunde charakterisieren, die statt dem realen besten Freund, Bekanntschaften auf Facebook und Co. vorziehen. Nun stellt sich die Frage, ob sich in der Generation Facebook die eigentliche Form der Freundschaft tatsächlich geändert hat? 

Freundschaft – eine Einführung

Definition

Eine Definition von Freundschaft ist nicht einfach. Forscher haben daher nur eine sehr weitreichende Erklärung. Folgende Quelle beschreibt dieses

Gefüge als eine freiwillige sowie persönliche Beziehung, die nicht nur auf Unterstützung und Vertrauen beruht, sondern ebenfalls auf Sympathie. Ein sexuelles Verhältnis oder die Verwandtschaft beider Personen ist jedoch in der Regel ausgeschlossen. Stattdessen läuft die Entwicklung einer Freundschaft laut Beverly Fehr, Sozialpsychologin an der University of Winnipeg, folgendermaßen ab:

„Wenn sich zwei Menschen das erste Mal treffen, geben sie zunächst nur wenig Persönliches über sich preis. […]. In den frühen Stadien der Freundschaft ist entscheidend, dass die Selbstoffenbarung erwidert wird.“ Es handelt sich um einen gegenseitigen Vertrauensvorschuss. Wird dieser belohnt, so steigt die Chance auf eine feste Freundschaft erheblich.

Um dies zu erreichen gibt es einige grundlegende Aspekte:
Migrosmagazin.ch erläutert ferner, dass es für Männer leichter ist, neue Freunde zu finden. Denn eine Studie der deutschen Jakobs AG hat ergeben, dass die Kommunikation bei einer Freundschaft zwischen Frauen einen viel wichtigeren Stellenwert hat als bei Männern. Während Männer mit den besten Freunden auch schlicht schweigen oder Sport treiben können, ist die Ebene des Vertrauens durch tiefgehende Gespräche bei Frauen weitaus ausgeprägter.

  

Überblick: Der Wandel des Begriffes Freundschaft

Der Begriff Freundschaft hat sich in den letzten Jahren, vorwiegend in der jüngeren Generation, scheinbar gewandelt. Die sozialen Medien nehmen einen wichtigen Stellenwert ein und die Basis des Vertrauens spielt inzwischen eine weniger große Rolle als in Zeiten ohne das Internet. Ferner sind die Aspekte, die im Vorfeld genannt wurden, um eine Freundschaft zu starten, nicht mehr von so großer Bedeutung. Die räumliche Nähe sowie der Aufwand sind nicht mehr ausschlaggebend. Auch die Chemie ist hat keine übergeordnete Bedeutung mehr, denn gerade die digitalen Freundschaften sind so zahlreich und so oberflächlich, dass dies schlicht nicht mehr die ursprüngliche Relevanz hat. 

Freundschaft 2.0 ist in der heutigen Zeit viel präsenter als die klassische Beziehung zwischen zwei gleichgesinnten Menschen. Virtuelle Freunde
sind in einer großen Vielzahl vorhanden. Die Intensität ist jedoch nicht vergleichbar. Menschen sind im Netz nicht immer ehrlich, können sich nicht so einfach anvertrauen und es entsteht nicht die Nähe, wie dies im realen Leben der Fall ist.

Obgleich das Internet viele Möglichkeiten bietet, wie etwa die Pflege von Kontakten, die räumlich weit entfernt leben, so ersetzt es dennoch nicht den Prozess der Findung und des Vertrauens. Zwei Aspekte, die für eine tiefgreifende Beziehung unumgänglich sind.

Die Relevanz von Freunden

Freundschaft: Eine Notwendigkeit für Kinder und Jugendliche 

Gerade in der Jugend sind Freundschaften besonders relevant. Der Grund ist zum einen, dass die Kinder dadurch in der Lage sind, sich anderen Menschen anzuvertrauen. Kinder- und Jugendfreundschaften sind auch aus psychologischer Sicht kaum zu ersetzen. Denn auf diese Weise werden die sozialen sowie die kognitiven Fähigkeiten der Kinder und der Jugendlichen gefördert. Durch diese „Peers“ (Austauschprozesse mit Gleichaltrigen) entwickeln Kinder den Umgang mit kritischen Situationen sowie mit Schuldbewusstsein. Denn Sie lernen etwa Geheimnisse des besten Freundes für sich zu behalten und entwickeln darüber hinaus ein wichtiges Verantwortungsbewusstsein. 

In diesem Beitrag
wird jene Situation näher erläutert. Denn die Freundschaften, gerade in der Kindheit, gehören zu den positivsten Beziehungen, sofern kein Ungleichgewicht besteht. Ein bester Freund aus der Jugend hilft auch im weiteren Leben. Er oder sie fungiert als Vertrauens- und Zufluchtsperson. Eine langjährige Freundschaft, die bereits im Kindesalter gepflegt wird, verhilft den Personen, so Oberassistentin am Psychologischen Institut der Universität Zürich Jana Nikitin, zu einer eigenen Identität. Gerade im Alter sind es häufig erneut diese Freundschaften, die besonders wertvoll sind.

Ein Leben ohne Freundschaft – am Rande der Gesellschaft

Ein Leben ohne Freunde ist kaum Vorstellbar. Der Bayerische Rundfunk hat sich diesem Thema gewidmet und kam zu dem Entschluss, dass Menschen, die keine Freunde haben, häufig am Rand der Gesellschaft stehen. Ohne Kontakt zum gesellschaftlichen Leben ist es schwierig, neue Menschen kennenzulernen. Allerdings ist dies nicht die einzige Gruppe von Menschen, die keine engen Beziehungen pflegen. Stattdessen ist es ebenfalls häufig der Fall, dass sich Personen, die ernste Probleme haben, oft nicht ihren Bekannten anvertrauen, da sie nicht wissen, ob diese tatsächlich vertrauenswürdig sind. Die Menschen sind sich also bekannt, die notwendige Tiefe ist jedoch nicht vorhanden, sodass keine enge Bindung entsteht. Ein Leben ohne Freundschaft ist demnach unter anderem davon geprägt, dass Betroffene nicht über ihre Probleme sprechen können, nicht in der Lage sind, sich anderen Menschen anzuvertrauen und dadurch schließlich von ernsten psychischen Probleme bedroht sind.  

Ein anderes Thema, das sich ebenfalls in den sozialen Netzwerken widerspiegelt, ist eine zu große Anzahl an Freunden. Sofern die Menschen über zu viele Kontakte verfügen, ist es schwierig, die wirklich wichtigen davon zu pflegen.

Ein Ausweg: Vom Zweckbündnis zur Freundschaft

Viele Menschen, die sich in der Mitte der Gesellschaft befinden, haben das Problem, dass sie neben Familie und Arbeit kaum die Chance sehen, Freundschaften zu pflegen. Man sieht sich hin und wieder, verliert sich jedoch viel häufiger aus den Augen und die einst engen Beziehungen
schmelzen dahin, zumal beide Parteien neue Kontakte knüpfen. Ist dies der Fall, dann gilt es, die Verbindungen dort zu finden, wo man sich am häufigsten aufhält. Arbeitskollegen können sich zu guten Freunden entwickeln. Der große Vorteil: Es gibt viele Gesprächsthemen rund um den Job und es besteht die 

Möglichkeit, sich regelmäßig zu sehen und auszutauschen. Auf diese Weise steigt das Vertrauen und früher oder später ist es möglich, diesen Menschen auch die persönlichen Probleme näherzubringen. Der Stark Verlag geht dabei auf die Gedanken des Psychologen Herb Goldberg ein, der die Phasen der Entstehung einer Freundschaft näher beleuchtet. Hierbei rangiert jene Zweckfreundschaft in Phase zwei und hat durchaus das Potential, sich zu einer richtigen, festen Vertrauensbasis zu entwickeln. Goldberg definiert folgende drei Phasen:

1. Nutzfreundschaft – wird lediglich aufgrund des gegenseitigen Profits geschlossen.

2. Zweckfreundschaft – erfolgt aus freien Stücken, da Menschen den gleichen Zweck verfolgen.

3. Freundschaft – Beziehung zwischen Menschen, die die gleichen Zwecke und Ziele haben, die sich gegenseitig vertrauen und persönliche Dinge mitteilen.

Neue Kommunikationsformen unter Freunden

In Hinblick auf die neuen Medien werden natürlich auch die Kommunikationsformen zunehmend digitalisierter. Entsprechend hat sich auf diesem Feld in den vergangenen Jahren ebenfalls ein Wandel vollzogen. 

Vom Brieffreund zum Glückwunsch per SMS

In folgendem Blogbeitrag wird beschrieben, wie sich dies beispielsweise beim Thema Glückwunschübermittlung verdeutlicht. Während früher ein Anruf das Mindeste war, was einem Geburtstagskind zustand, ist dies inzwischen anders. Heutzutage ersetzen E-Mail und SMS die Grußkarten und den Brief. Sprachnachrichten finden immer häufiger Anwendung und verdrängen somit den herkömmlichen Anruf. Besonders die sozialen

Netzwerke nehmen in der schriftlichen Kommunikation inzwischen eine große Rolle ein. Facebook, Google+, Twitter oder Tumblr sind, gerade bei der jüngeren Generation, eine gefragte Form der Kommunikation. Ob auf der Pinnwand, also der Oberfläche des jeweiligen Profils, oder als persönliche Nachricht. Die digitalen Kommunikationswege nehmen zu und der herkömmliche Brief verliert nach und nach an Bedeutung. Erkennbar ist dies auch anhand der Kurznachrichten. Diese sind mittlerweile fest etabliert und haben die älteren Formen der Kommunikation schon seit langer Zeit abgelöst. Denn es ist deutlich erkennbar, dass die Anzahl der schriftlichen Korrespondenzen, vorwiegend von Briefen, in den vergangenen Jahren deutlich abgenommen haben. Lediglich Rechnungen, Werbung oder die amtliche Kommunikation erfolgt noch über diesen Übertragungsweg. Alles andere wird vorwiegend via E-Mail, SMS oder die sozialen Netzwerke kommuniziert. Der eigene Aufwand sowie die Kosten reduzieren sich dadurch erheblich, der Stellenwert des Freundes, dem Empfänger der Nachricht, wird jedoch geschmälert. Denn während ein persönlicher Brief von Aufwand und Sorgfalt zeugt, ist dies bei digitalen Nachrichten weniger der Fall. 

Der neueste Trend – Sprachnachricht über Messenger-Apps

Sprachnachrichten funktionieren im Grunde wie ein Funkgerät. Der Sprechende hält den Aufnahmeknopf bis zum Ende seiner Nachricht gedrückt. Im Anschluss wird die Mitteilung sofort versendet. Dabei ist die Funktion bei anderen Messengern bereits seit Längerem programmiert, bei Whatsapp fängt dieser Trend erst an, greift jedoch sehr schnell um sich. Der Grund ist zum einen die große Anzahl an Usern, zum anderen die Einfachheit der Versendung und zu guter Letzt die Tatsache, dass keine unmittelbare Antwort erforderlich ist. Denn viele Menschen sträuben sich vor dem Dialog. Die Sprachnachrichten entzerren diesen, denn eine Antwort erfolgt nach Versenden nicht unbedingt. Ferner ist es möglich, die Nachrichten während des Sprechens wieder zu löschen und neu aufzunehmen. Auch das wirkt sich auf die Freundschaften aus, denn die direkten Telefonate drohen dadurch an Bedeutung zu verlieren. Stattdessen scheinen nur noch die wichtigsten Informationen mitgeteilt zu werden, während die persönliche Ebene unter der Entwicklung leidet.

Was also vor vielen Jahrzehnten als Telefonat angefangen hat, hat sich bereits in Form des Anrufbeantworters und durch die Mobilbox weiterentwickelt. Der neuste Schritt in die Zukunft ist nun also die Sprachnachricht.

Theoretischer Ansatz: „Gleiche“, „ungleiche“ und „tugendhafte“ Freundschaften

Im Laufe der Zeit haben sich unterschiedliche theoretische Ansätze in Hinblick auf die Freundschaft etabliert. So beschreibt Aristoteles dieses Phänomen bereits näher. Seine Gedanken sind auch auf die heutigen Formen der Freundschaft anzuwenden. Grundsätzlich unterscheidet er nicht nur zwischen den ungleichen und gleichen Freundschaften, sondern ebenfalls zwischen Nutzen- sowie Lustfreundschaften und den wahren Beziehungen. Während Letztere auf der Tugendhaftigkeit der Beteiligten beruht, ist das bei den Lust- und Nutzenfreundschaften mitnichten der Fall. Tugendhafte Freundschaften sind jene, die auch über weite Entfernungen nicht zu zerstören sind, die gegenseitiges Vertrauen sowie Respekt einfordern sowie gerne und freiwillig gepflegt werden. Das Ergebnis ist eine Beziehung, die meist enger ist als zu den Eltern oder zu dem Ehepartner. Solche Freundschaften sind, so sagt Aristoteles, nur sehr selten. Ferner sind die gleichen und ungleichen Freundschaften zu nennen. In der Regel sind die Beziehungen gleich, sobald zwischen Personen keine Rangfolge besteht. Diese Webseite beschreibt die ungleichen Freundschaften jedoch als eine Beziehung, in welcher einer der Beteiligten dem Gegenpart überlegen ist. Geben und Nehmen ist in diesem Fall nicht gleich. Stattdessen kommt es vor, dass der benachteiligte Partner viel mehr investiert, jedoch nur wenig zurückbekommt. 

Grundsätzlich ist bei allen Arten der Freundschaft das gemeinschaftliche Leben von Bedeutung. Dabei reglementiert die Freundschaft auf freiwilliger Basis, was die Gesetze ausformuliert haben. Der Unterschied ist jedoch der Weg, wie dies zustande kommt. Denn während bei einer Freundschaft keinerlei Zwang besteht und sich Freunde diesen Eigenschaften gerne unterwerfen, ist dies bei den Gesetzen anders. Diese sind vorgeschrieben und die Betroffenen haben nur eingeschränkte Chancen, sie in irgendeiner Form zu beeinflussen.

Wo Freundschaften existieren, da ist kein Gesetz notwendig. Das ist die Sicht des griechischen Philosophen. Grundlage dieser Beziehung ist die Gegenliebe und das Wohlwollen. Angewendet auf die heutige Zeit, sind dies jedoch Eigenschaften, die aufgrund der großen Menge an Freunden, die auf den sozialen Netzwerken gepflegt werden, kaum möglich sind. Denn die Menschen sind sich zum Teil weiterhin fremd, obwohl sie sich selbst als Freunde bezeichnen. Eine vertraute Basis entsteht nicht. Diese Problemstellung soll im Folgenden näher erläutert werden.

Generation Facebook – Risiko für die reale Freundschaft?

Verdrängen die Freundschaften via Facebook also auf lange Sicht die etablierten „Offline-Freundschaften“? Dieser Frage gehen viele Forscher der digitalen Medien sowie der Soziologie nach. Inzwischen haben sich Lager zu beiden Stellungen gebildet, die einen, die behaupten, dass die sozialen Netzwerke tatsächlich die Freundschaften gefährden und die anderen, die gegenteilig argumentieren. 

Kommunikationsformen der Generation Facebook

Dieser Aspekt ist deutlich hervorzuheben, denn es wurde bereits aufgezeigt, dass die persönlichen Kommunikationskanäle durch die sozialen Netzwerke einen Wandel vollzogen haben. Kurznachrichten lösen die Briefe ab und die Sprachnachrichten das Telefonat. Doch was bedeutet das für die Pflege von Freundschaften? Viele Menschen sehen darin den Rückgang der engen Bindung zwischen Freunden, denn die Wege der Kommunikation sind bei weitem nicht mehr so persönlich, wie dies noch vor Zeiten des Internets der Fall war. Allerdings offenbart dies auch Chancen, denn durch diese Unterhaltungen ist es leichter, sich in Gruppen zu organisieren, mit Freunden in Übersee zu sprechen und auf diese Weise auch schwierige Beziehungen, die über keine räumliche Nähe verfügen, zu pflegen. Der Hintergedanke, dass die digitale Welt die echten Freundschaften schwäche, muss also aus mehreren Gesichtspunkten betrachtet werden. Denn während die Kritiker durchaus realistische Gefahren wittern, verweisen die Befürworter auf die Chancen, die sich mit Hilfe der neuen Kommunikationskanäle eröffnet haben.

Die Seite der Kritiker: Das Internet zerstört die wahre Freundschaft

Die Kritiker behaupten, dass die sozialen Netzwerke die Freundschaften zerstören, da im Grunde niemals die Tiefe und die Bindung erreicht werden kann, wie dies bei einer „Offline-Freundschaft“ der Fall ist. Neben der Freundschaft stehen jedoch noch ganz andere Gefahren im Raum, wie Corporate Dialog beschreibt. Hier sind etwa das Cyber Mobbing zu nennen, die Unbedarftheit von Kindern, wenn es darum geht, neue Kontakte anzunehmen und diesen so automatisch den Zugang zu sehr privaten Informationen zu gewähren. Aufgrund der neuen Medien hat sich die Freundschaft also bei der jüngeren Generation in gewisser Hinsicht gewandelt. Wer die meisten Kontakte auf Facebook nachweisen kann, der genießt einen hohen Stellenwert. Dass dies zum größten Teil keine echten Freunde sind, ist den meisten klar. Jeder, der einmal seine Freundesliste auf Facebook durchblättert, könnte höchstwahrscheinlich ein Viertel davon löschen, da mit diesen noch nie kommuniziert wurde und ein weiteres Viertel, da der Kontakt mit den Jahren verloren ging. Insofern hat sich zwar nicht der Begriff der Freundschaft gewandelt, aber sehr wohl die Intensität sowie die Kriterien, um als Freund anerkannt zu werden, argumentieren die Kritiker.

Entsprechend sehen diese eine Reihe von Gefahren. Zum einen in Hinblick auf die eigentliche Freundschaft und zum anderen aufgrund der Gesundheit der Kinder und Jugendlichen, die sich oftmals nicht über die Konsequenzen „falscher Freunde“ im Netz im Klaren sind.

Gegenargumente der Befürworter

Im Gegensatz dazu gibt es einige Argumente, die von den Befürwortern der sozialen Netzwerke genannt werden. So sollen die Internetkontakte keinesfalls als Ersatz für Freundschaften dienen. Im Gegenteil, es bieten sich kaum bessere Kanäle an, um bestehende Beziehungen zu pflegen. Menschen können sich schnell und unkompliziert über große Distanzen austauschen, ohne dass es viel Aufwand, Porto oder Zeit kostet. Wichtig ist dabei lediglich, dass es sich nicht auf den reinen virtuellen Austausch beschränkt. Schließlich droht dann, die Freundschaft aufgrund fehlender gemeinsamer Erfahrungen zu bröckeln. Des Weiteren sind durch das Internet die Kontaktbörsen entstanden, die heute nicht ohne Grund einen so großen Zuwachs haben. In der aktuellen Zeit finden sich Menschen in diesen Foren, denn sie haben schlicht nicht die Zeit, um regelmäßig aus dem Haus zu gehen und neue Menschen kennenzulernen. Des Weiteren ist auf diese Weise gewährleistet, dass sich Personen kennenlernen, die über ähnliche Interessen verfügen. Daher erleichtern die sozialen Netzwerke den Einstieg in eine Freundschaft oder auch eine partnerschaftliche Beziehung erheblich, so die Argumente der Befürworter.

  

Fazit – Die Verwirrung durch den Begriff „Facebook-Freund“

  

Facebook und das gesamte Aufkommen der sozialen Netzwerke hat also nicht nur die Kommunikation, sondern auch die Freundschaft nachhaltig beeinflusst. Menschen, die über hunderte Freunde auf Facebook verfügen, sind möglicherweise im realen Leben sehr einsam. Existiert eine neue Definition des Begriffes Freund? Je jünger die Menschen sind, desto leichter lassen sie sich von den sozialen Netzwerken beeinflussen. Kinder, die über eigene Accounts verfügen, können eine Vielzahl an Facebook-Freunden vorweisen. Doch heißt das, dass diese keine Freunde in der wirklichen Welt haben? Mitnichten. Es herrscht zwar eine latente Gefahr, durch die neuen Medien in die digitale Welt abzurutschen, aber dennoch können die meisten Kinder sowie ein Großteil der Erwachsene durchaus differenzieren zwischen den Freunden im Netz und jenen in der normalen Welt. Es hat sich demnach ein Wandel vollzogen, denn es wird schlicht mehr Zeit im Internet verbracht, erkennbar an Tablets und Smartphones. Aber nichtsdestotrotz machen die Menschen die wichtigen Erfahrungen, die sie für das Leben prägen, weiterhin in der wirklichen Welt. Wichtig ist, an dieser Stelle klar zu unterscheiden, denn die Facebook-Freunde sind nicht die Kontakte, die in kritischen Situationen aus der Klemme helfen können, die altruistisch handeln, einfach um dem Freund zu helfen. Diese Eigenschaften haben lediglich die echten Freunde. Und da der Mensch immer wieder in Lagen kommt, in denen er auf diese Hilfe angewiesen ist, ist die Freundschaft als solches von den sozialen Netzwerken auch nicht betroffen. Wichtig ist am Ende, zwischen der realen sowie der virtuellen Welt zu differenzieren und dazu ist der Mensch aktuell noch durchaus in der Lage.

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