Vujanovic später Ausgleich rettet Punkt

Eigentlich sollte heute der Aufstieg in Chemnitz gefeiert werden. Durch den klaren Abstand auf die Tabellenspitze hatte das letzte Saisonspiel nicht mehr die Brisanz, die es verdient hatte. Die Luft war vor dem Spiel schon raus: Der 1. FC Magdeburg spielt beim Chemnitzer FC 1:1 (1:0) und schließt die Saison auf Platz vier ab. Julius Reinhard brachte den CFC in der 30. Minute mit einem Kopfballtor in Front. Radovan Vujanovic erzielte in der 84. Minute den späten Ausgleich.
Richtig jubeln konnte nach der Gurkensaison des selbsternannten Aufstiegsaspiranten keiner. Holstein Kiel kann hingegen die Korken knallen lassen: Durch den 1:0 Sieg gegen den VfB Lübeck steigen die Störche in die 3. Liga auf. Des einen Freud, ist des anderen Leid: Der Hallesche FC verpasst durch die Niederlage gegen den VFC Plauen den Aufstieg und steht nun mit leeren Händen da.
Die 3632 Zuschauer an der Gellertstraße in Chemnitz sahen einen verhaltenen Beginn zweier Mannschaften, für die es um Nichts mehr ging. Der CFC zeigte dabei mehr Biss und war gefährlicher. Zu klaren Chancen kam keine der beiden Mannschaften. Julius Reinhard köpfte in der 30. Minute eine Flanke von rechts unhaltbar für Christian Beer im FCM-Kasten ein. Halbzeitstand 1:0.

Die Magdeburger, bei denen mehrere Spieler den Verein verlassen, kamen bereits nach zehn Minuten aus der Kabine. Das Spiel entwickelte sich im zweiten Durchgang und wurde spannender. Der FCM machte etwas mehr für sein Offensivspiel. Chemnitz kam so zu einigen Konterchancen, die aber nicht genutzt werden konnten. Nach dem Spiel trauerte CFC-Trainer Gerd Schädlich den vergebenen Chancen hinterher: „Wir sind noch zu grün. Die Chancen zum 2:0 oder 3:0 waren da.“ Radovan Vujanovic war das egal: Er schloss eine perfekt getimte Racanel-Flanke mit dem Ausgleichstreffer ab (84.). Das Tor wurde im gut gefüllten FCM-Block kaum wahrgenommen. Durch einen Polizeieinsatz im Gästeblock war die Aufmerksamkeit für das Spiel der eigenen Mannschaft sekundär. Mehrere Verhaftungen und verletzte Fans waren während des harten Einschreitens der Ordnungshüter zu sehen. Einen schlüssigen Grund für die Gewalt gab es nicht. Nach dem Abpfiff vom souveränen Schiedsrichter Martin Bärmann gab es einige Tränen des Abschieds bei Spielern und Fans. Besonders Najeh Braham wurde am Zaun zum Gästebereich herzlich verabschiedet.


Fotos: Mathias Sichting

FCM-Trainer Steffen Baumgart nach dem Spiel: „Es war glaube ich ein Spiel, in dem man gesehen hat, dass es um nichts mehr ging. Beide Mannschaften waren bemüht. Es war ein Spiel, dass die Saison widerspiegelt. Mal Sonne, mal Schatten. Ich habe mich gefreut, dass die Mannschaft auf den Ausgleich gedrückt hat und belohnt wurde.“ Sein Gegenüber Gerd Schädlich: „Das Spiel war typisch für die ganze Saison des CFC. Wir haben sehr ängstlich gegen die namhaften Magdeburger angefangen. Wir hatten zwei, drei Möglichkeiten, das zweite Tor zu erzielen. Haben das nicht getan. Das Gegentor war billig. Da hat sich gezeigt, dass wir noch grün hinter den Ohren sind.“ In Magdeburg laufen nun die Vorbereitungen auf die neue Saison auf Hochturen. Für die aussortierten Spieler muss adäquater Ersatz her. Auf der Suche nach einem Ersatz für Najeh Braham ist der Club wohl schon auf einen Nachfolger gestoßen: Der Wilhelmshavener Storey soll den emotionalen Braham als Partner vom Goalgetter Vujanovic ersetzen. Wen die Magdeburger noch verpflichten, um ihren Zwei-Jahresplan zu verwirklichen, bleibt spannend.

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