Meeting of Styles in Magdeburg
Vom 29. bis 31.08.2014 gastiert das Meeting of Styles in Magdeburg und bringt Sprüh-Kunst und Rap in die Aerosol-Arena. Am Donnerstag und Freitag reisen Künstler aus aller Welt an und bekommen ihre Wandflächen zugeteilt. Über 200 Graffiti Artists haben sich bereits für das Meeting of Styles in Magdeburg angemeldet.

Manuel, wie ist das Konzept für ein solches Treffen entstanden?
Angefangen hat es 1997 in Wiesbaden, auf dem Gelände des ehemaligen Schlachthofs, der Mitte der 90er Jahre seinen Betrieb eingestellt hatte. Das Gelände lieferte mit seiner Größe und den verfügbaren Wandflächen die idealen Voraussetzungen für eine Hall. Schnell machte sich die lokale Graffiti-Szene breit und etablierte sich. Es gab auch Bestrebungen, auf dem Gelände ein Kulturzentrum einzurichten – das hatte Wiesbaden bis dahin noch nicht. Da das Areal industriell nicht mehr genutzt wurde, entwickelte die Stadt Pläne, das Gelände abzureißen. Mit einer Veranstaltung wollten wir den Schlachthof öffentlichkeitswirksam als Treffpunkt urbaner Jugend demonstrieren. Zudem wollten wir den Künstlern die Möglichkeit geben, sich über ihre Kunst und die Techniken auszutauschen. 1995 habe ich das Konzept dann verschiedenen Leuten auf dem Schlachthof vorgestellt und wir haben uns dazu entschlossen, ein solches Treffen umzusetzen.
Die Geburtsstunde des ersten Meeting of Styles?
Die ersten Veranstaltungen hießen damals Wall Street Meeting. Im ersten Jahr, 1997, kamen bereits 1.500 Sprayer und Besucher. In den Jahren bis 2000 wuchsen die Besucher- und Künstlerzahlen stetig. 2001 organisierten wir das letzte Wall Street Meeting am Schlachthof, denn 2002 wurde trotz unserer Bemühungen mit dem Abriss des Geländes begonnen. Das Wall Street Meeting und der Schlachthof gehörten für mich zusammen und ich wollte das nicht an einem anderen Ort fortführen. Der Geist und die Intention des Treffens sollte aber aufrecht erhalten bleiben und noch stärker international verbreitet werden. Inzwischen hatte sich ein europaweites Netzwerk gebildet, andere deutsche Städte und andere Länder wollten eine ähnliche Veranstaltung durchführen. Beim ersten Meeting of Styles 2002 waren wir europaweit bereits an acht Standorten vertreten. Der nächste wichtige Wendepunkt war im Jahr 2003, als dann weitere Stationen über Europas Grenzen hinaus dazukamen. Inzwischen haben wir weltweit 200 Veranstaltungen im Rahmen des Meeting of Styles mit über 250.000 Besuchern durchgeführt.
Inzwischen ist das Meeting of Styles eines der größten Graffiti Treffen der Welt. In diesem Jahr ist Magdeburg erstmalig einer der Stationen. Wie kam es dazu?

Eine weitere szeneinterne Veranstaltung, neben dem Meeting of Styles, ist das Urban Disturbance Festival, auf dem Projekte aus dem Graffiti-Bereich der Öffentlichkeit vorgestellt werden. Im März 2013 habe ich Jens und weitere Mitglieder aus dem Verein dazu eingeladen, die Aerosol-Arena zu präsentieren. Die dort vorherrschenden Bedingungen haben mich überzeugt. Die Größe des Geländes und die verfügbaren Wandflächen erinnern mich an den Schlachthof, der in den 90ern Europas größte Graffiti Hall of Fame war. Nach dem Closing Event des europäischen Meeting of Styles in Magdeburg reist die Veranstaltung in die ganze Welt, beispielsweise nach Mexiko und in die USA.
Inhaltsverzeichnis
Das Meeting of Styles in Magdeburg

Weitere Infos bekommt ihr hier.
Die Tapefabrik in Magdeburg

Weitere Infos: www.facebook.com/Tapefabrik, Eintritt: 9€