35:29-Erfolg gegen den Zwangsabsteiger

Am Mittwochabend konnte der SC Magdeburg einen überzeugenden 35:29-Sieg gegen die HSG Nordhorn-Lingen einfahren. Grund zum Feiern gab es jedoch weniger: Es war das erste Spiel, nachdem Geschäftsführer Holger Kaiser und Aufsichtsratsboss Johannes Kempmann am Dienstag ihr frühzeitiges Ausscheiden aus ihren Ämtern erklärten. In diesem Zusammenhang ließ auch Sportdirektor Stefan Kretzschmar in der Halle eine Stellungnahme zu den Vorfällen in der vergangenen Woche verteilen und rechtfertigte sich für seine Kritik an Kaiser. Doch die Fans reagierten verhalten auf die Äußerungen Kretzsches. Einzig die Supporters vom Ostmob stellten sich klar und eindeutig hinter den Sportdirektor. Kempmann aber: „So viel heiße Luft habe ich lange nicht gelesen.“
Doch nun zum Sportlichen: Für die Partie gegen den Zwangsabsteiger aus Nordhorn-Lingen fehlten dem SCM Damien Kabengele (Schulter, fällt noch 3-5 Wochen aus), Dennis Krause (Mittelfußbruch, kam auf Krücken in die Halle) und Alex Vasilakis (Schleimbeutelentzündung im linken Wurfarm). Und das Lazarett vergrößerte sich kurz nach Anpfiff. Andreas Rojewski erzielte nach 22 Sekunden das 1:0, knickte danach jedoch unglücklich auf dem Fuß eines Gegenspielers um. Erste Diagnose: Rechter Knöchel gebrochen. Ein Schock für alle! „Zudem sind wohl auch noch die Bänder in Mitleidenschaft gezogen worden. Es sieht richtig schlecht aus“, sagt SCM-Physiotherapeut Guido Engemann. Rojewski wurde sofort mit einer Trage vom Spielfeld transportiert und in die Uni-Klinik gefahren.

Trainer Michael Biegler fassungslos: „Wir mussten den Sieg teuer erkaufen.“ Das Spiel geriet nach dieser Verletzung zur Nebensache. Die erste Halbzeit verläuft ausgeglichen. Beim Stand von 14:13 für die Gladiators kurz vor Halbzeitpfiff wird es aber doch noch mal hitzig. Christian Sprenger sieht eine Zwei-Minuten-Strafe und muss auf die Bank. Nachdem Nordhorn den Siebenmeter zum 14:14-Halbzeitstand einnetzen konnte, feuert Sprenger eine Wasserflasche aufs Parkett. Resultat: Der Nationalspieler wird disqualifiziert.
Zu Beginn der zweiten Hälfte ist es dann Silvio Heinevetter, der den SCM in die Erfolgsspur bringt. Mit sechs starken Paraden bringt er Nordhorn zur Verzweiflung. Vom 22:20 ziehen die Magdeburger bis auf 27:20 weg. Nordhorns Trainer Ola Lindgren sagt zu dieser Phase: „Da hat Magdeburg unsere Fehler zu leichten Toren genutzt.“ Den Vorsprung schaukeln die Gladiators über die Zeit und gewinnen verdient 35:29. Beste Torschützen waren Christoph Theuerkauf mit 14/7 Treffern, sowie Yves Grafenhorst, Bartosz Jurecki und Frank Grohmann mit je vier Treffern. Top-Torschütze Theuerkauf sagte: „Ich habe in der Bundesliga noch nie so viele Tore gemacht. Toll, dass es nach den vielen Ausfällen noch so gut gelaufen ist.“ Torwart-Legende Wieland Schmidt sah „in der ersten Halbzeit noch viel Unruhe im SCM-Spiel. In der zweiten Halbzeit hat es die Mannschaft dann besser gemacht und mit einer starken Abwehr einfache Kontertore gemacht.“
Obwohl die Rojewski-Verletzung noch nicht genug ist, gab es am Rande des Spiels eine weitere Verletztenmeldung. SCM-Idol Hartmut Krüger wollte mit dem Fahrrad aus Biederitz zum Spiel fahren, stürzte jedoch und brach sich den linken Arm. Krüger kam statt in die Bördelandhalle ins Krankenhaus. urbanite wünscht gute Besserung.
Noch eine Notiz: Das Heimspiel gegen Gummersbach wurde auf den 5. Mai verlegt. Das Spiel steigt um 20.15 Uhr und wird live vom DSF übertragen.


Fotos: Stefan Deutsch

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