SCM gibt in Melsungen Sieg aus der Hand

Mit 26:29 (12:11) unterlag der SC Magdeburg am Dienstagabend bei der MT Melsungen. Damit büßten die Gladiators am 31. Spieltag der Handball-Bundesliga wichtige Punkte im Kampf um den EHF-Cup-Startplatz ein. Einzig Alexandros Vasilakis stemmte sich mit neun Treffern gegen die Niederlage. Stark: Im nächsten Jahr wechselt der Grieche zur MT, zeigte aber vollsten Einsatz für den SCM.
„Ich bin bis zum letzten Tag Magdeburger und gebe alles für den SCM“, versprach Alex gegenüber urbanite. Und er behielt Recht. Nachdem Vasilakis bereits wichtige Tore beim Sieg gegen Gummersbach beisteuerte, war es auch beim Spiel in Melsungen der Grieche, der den SCM fast die gesamte Spielzeit mit wichtigen Toren am Erfolg schnuppern ließ. Doch eine insgesamt leblose und schwache SCM-Mannschaft verlor am Ende zu Recht gegen kämpfende Melsunger.
Zu Beginn sah alles noch gut aus. Der SCM startet gewohnt abwehrstark und führt so nach acht Minuten bereits mit 5:3 durch ein Tor von Vasilakis. Doch viele leichte Fehler im Angriff sorgen dafür, dass der SCM seine Führung nicht entscheidend ausbauen kann. Deshalb springt zur Pause nur ein 12:11 heraus, das wiederum Vasilakis Sekunden vor dem Halbzeitpfiff erzielt.
In der zweiten Halbzeit läuft es mit zunehmender Spieldauer immer schlechter für den SCM, nicht nur die Unkonzentriertheiten im Angriff werden mehr, sondern auch die Abwehrlöcher. So können die Nordhessen aus Melsungen in der 43. Minute erstmals mit zwei Toren in Führung gehen (20:18 durch Nenad Vuckovic). Doch die Mannschaft von Trainer Michael Biegler kann sich noch mal aufbäumen, liegt durch einen verwandelten Siebenmeter von Christoph Theuerkauf wieder mit einem Tor vorn (22:21, 49.). Dann fällt aber die Entscheidung im Spiel – zu Ungunsten des SCM. Die MT macht vier Tore in Folge, führt in der 53. Minute durch einen Treffer von Daniel Tellander 25:22. Das war´s. Das Unfassbare: Der SCM, der um einen Europacupplatz kämpft, gibt sich der Niederlage hin, man spürt keine Gegenwehr. Den Melsungern ist das egal, die 2400 Zuschauer in der Kasseler Rothenbach-Halle reißt es von den Sitzen. Danach schaukeln die Melsunger, die in Vladica Stojanovic und Daniel Valo mit je acht Toren ihre besten Schützen hatten, das Spiel nach Hause. Melsungen jubelt, doch beim SCM herrscht nun Redebedarf. Nach peinlichen Spielen wie zu Hause gegen Balingen oder in Minden versagen die Magdeburger schon wieder. Da muss Stefan Kretzschmar klare Worte finden. Der Sportdirektor war übrigens gar nicht in der Halle, fehlte wegen Krankheit.


Foto: Mathias Sichting

In den letzten drei Spielen (zu Hause gegen Stralsund und die Rhein-Neckar-Löwen, sowie auswärts in Wetzlar) geht es immer noch um einen EHF-Cup-Platz. Doch ohne Kampf und Einsatz wird das ganz schwer. Zudem wird immer deutlicher: Die Stützen des SCM, Alex Vasilakis (nach Melsungen) und Silvio Heinevetter (Berlin), werden kaum schließbare Lücken hinterlassen. Heine rettete dem SCM nicht nur gegen Gummersbach den Sieg, Vasilakis ist der einzige echte Shooter. Beide zusammen haben dem SCM schon zahlreiche Punkte gesichert. Bleibt nur zu hoffen, dass die Leistungen der beiden auf ihre Mitspieler abfärbt. Damit die SCM-Fans am Ende vielleicht doch noch den Einzug in den Europacup feiern können.

Weiterführende Links

www.scm-gladiators.de

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