WUM sichert sich gegen Köln den Klassenerhalt

Magdeburgs Trainer Vlad Hagiu ist am Wochenende mit seinen Wasserballern Baden gegangen – allerdings nicht im negativen Sinne! Nach dem Spiel feierte er im Wasser der Dynamo-Halle, in das der Rumäne Augenblicke zuvor von seinem Spieler Holger Dammbrück geworfen wurde. Bloß keine Spannung aufkommen lassen! Ähnlich dieser Devise nahm die Wasserball Union Magdeburg (WUM) den Play-Down-Spielen gegen Köln im Best-of-Five-System die nötige Würze. Verloren die Hagiu-Schützlinge in der Vorwoche noch gegen die SG Neukölln im Halbfinale der Platzierungsspiele zum Verbleib in der Bundesliga Gruppe B, so machten sie in den alles entscheidenden Endspielen mit Gegner Köln kurzen Prozess. Nach einem 11:10 Sieg nach 5m-Werfen in der Rhein-Metropole und einem 10:4 Erfolg einen Tag zuvor in eigener Halle konnte die WUM am vergangenen Sonntag den Klassenerhalt bereits nach drei Spielen sicherstellen.

Die Favoritenstellung hatten die Elbestädter, die auf den verletzten Dimitris Papadileris verzichten mussten, bereits nach jeweils zwei Siegen in der Bundesliga und in den Play-Down-Spielen inne. Trotzdem blieb in der Anfangsphase der Begegnung vieles Stückwerk. Dem zähen Beginn – in den ersten zwei Minuten fiel nicht ein Tor – setzte der Gast mit dem 0:1 ein Ende. Es sollte die einzige Führung für die Kölner an diesem Nachmittag bleiben. In der Folgezeit konnten sich die Elbestädter nämlich absetzen. Vergab Tamas Kuncz noch einen Strafwurf, so sorgte er beim 3:1 mit einem Gewaltwurf von der Mittellinie für den imposantesten Treffer des Spiels. Der Ungar kümmerte sich wie am Vortag auch wieder exzellent darum, die Kreise von Kölns Regisseur Vlad Kapcak einzuengen, der zu diesem Match lediglich einen Strafwurf-Treffer beisteuern konnte. Beim 6:2-Halbzeitpfiff hatten sich die Magdeburger schon einen beruhigenden Vorsprung herausgearbeitet.

Diesen konnten sie im dritten Viertel gar auf 10:3 ausbauen. Das, was von den Gästen noch aufs Tor kam, wurde von dem gut aufgelegten Torhüter Marc Boer pariert. Der machte im Schlussviertel für seinen Nebenmann Marco Schoder Platz. Ebenso gab Coach Vlad Hagiu dem Anschlusskader der WUM, der in der kommenden Saison bereits größere Verantwortung übernehmen dürfte, wichtige Spielpraxis. So bekamen Nils Wiese, Tom Hagendorf und Tim Richter längere Einsatzzeiten als üblich. Alle drei dankten es ihrem Trainer mit ihren jeweiligen Treffern zum 15:4 Endstand.

Auch wenn der Sieg über die Kölner schon zu einem früheren Zeitpunkt festzustehen schien, merkte man den Elbestädtern die Erleichterung beim Schlusspfiff über den Klassenerhalt an, mit dem sie die Gäste gleichzeitig in die 2. Liga schickten und für Enttäuschung auf der Kölner Bank sorgten. Das Hagiu-Team jedoch posierte freudestrahlend mit seinem Trainer für Mannschaftsfotos im Wasser und bedankte sich bei den knapp 150 Zuschauern für die Unterstützung über die gesamte Saison.


Foto: Mathias Sichting

„Nein, für Holger Dammbrück gibt es kein Straftraining“, schmunzelte ein pitschnasser Vlad Hagiu nachdem er das Becken verlassen hatte, in das ihn sein Spieler nach dem Sieg geworfen hatte. Der Rumäne sprach von einem großen Druck, der auf seinen Team in den Play-Down-Spielen gelastet habe. „Die Mannschaft hat gegen Köln mit großer Disziplin gespielt“, resümierte er.

Für die WUM gilt es nun, die etwas durchwachsene Saison 2011/12 abzuschließen und die Planungen für die kommende Saison voranzutreiben. Die drängendsten Fragen für die Verantwortlichen werden in dieser Hinsicht sein: Welche Leistungsträger werden dem Verein erhalten bleiben und wie viel Verantwortung werden die Eigengewächse der WUM übernehmen müssen? „Ich hoffe auf den Zusammenhalt des Teams“, blickte Vlad Hagiu der im Oktober beginnenden Spielzeit 2012/13 voraus. Auch er wird wissen, dass der Verbleib einiger Akteure Überzeugungsarbeit im Vorstand benötigt, nachdem in der abgelaufenen Saison wenige Früchte reiften. Für Vlad Hagiu geht es in dieser Woche allerdings erst einmal als Trainer der deutschen U19-Nationalmannschaft in der Europameisterschaftsqualifikation im niederländischen Alphen weiter. Nach seiner Rückkehr nach Magdeburg Ende Mai wird man bei der WUM schlauer sein, mit welchem Kader man in die kommende Spielzeit geht …

Weiterführende Links

www.wasserball-union.de

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