3 tolle Spiel-Ideen für mehr Resilienz bei Kindern

Der Alltag wird immer schneller und lauter – gerade für Kinder birgt das einige Schwierigkeiten, dir wir mit Übungen im Alltag abmildern können. Welche das sind, verrät unsere Expertin.

Vater spielt mit Sohn

Birgit Gattringer ist Elterncoach auf der Online-Plattform „Starke Kids“ und selbst Mama von zwei Jungs. Ihr Herzensthema ist es, ein harmonisches Umfeld für Kinder zu schaffen, in dem die Kinder selbstbewusst und stark fürs Leben heranwachsen können. Hier gibt sie uns Tipps, wie wir unsere Kinder resilienter machen können.

Was ist Resilienz?

Zuerst kümmern wir uns um den wichtigsten Punkt: Was ist eigentlich Resilienz und warum muss man das trainieren? Resilienz ist ganz einfach gesagt die Fähigkeit, Krisen oder Probleme zu bewältigen. Auch die Anpassungsfähigkeit bei Veränderungen spielt eine große Rolle. Wenn du mit deinem Kind die Resilienz trainierst, hilfst du ihm langfristig also dabei, souverän und selbstbewusst mit stressigen oder problematischen Situationen umzugehen. Die psychische Widerstandskraft wird gestärkt und dein Kind kann sich besser an neue Gegebenheiten anpassen. Das ist zum Beispiel bei der Arbeit in Teams eine wichtige Eigenschaft.

Mädchen liest

Um ein besseres Verständnis für Resilienz zu erlangen, ist es besonders wichtig, diese beiden Aspekte zu berücksichtigen:

  1. Resilienz ist keine feststehende Persönlichkeitseigenschaft, sondern eine Fähigkeit, die erlernbar ist. Sie entsteht nicht über Nacht oder einfach so, sondern entwickelt sich im Laufe des Lebens.
  2. Die Entwicklung von Resilienz erfordert Stress. Denn nur durch Stress kann man lernen, Lösungen zu finden und über seine Grenzen hinauszuwachsen. Resilienz zu stärken bedeutet also nicht, Krisen zu vermeiden. Es geht vielmehr darum, Herausforderungen zu akzeptieren und daran zu wachsen.

3 Spiel-Ideen für mehr Resilienz

Jonglieren mit selbstgebastelten Bällen 

So geht’s: Bevor es mit dem Jonglieren losgehen kann, braucht es erstmal die passenden Bälle. Die könnt ihr ganz einfach selber basteln. Für drei Jonglierbälle benötigt ihr 6 normale, runde Luftballons, einen Trichter zum Einfüllen und Reis. Den Reis füllt ihr durch den Trichter in 3 der Ballons, sodass sie gut gefüllt sind und in die Hand deines Kindes passen. Dann knotet ihr den Ballon zu. Jetzt nehmt ihr euch jeweils noch einen zweiten (leeren) Ballon und schneidet den „Hals“ ab. Den Rest des Luftballons stülpt ihr dann über den mit Reis gefüllten Ballon, sodass der Knoten verdeckt wird. Jetzt habt ihr tolle, zweifarbige Jonglierbälle. Jetzt kann es losgehen. Startet zuerst mit einem Ball. Dein Kind nimmt diesen in die rechte Hand (oder links bei Linkshändern) und wirft diesen rüber in die linke Hand. Das Ganze sollte aus dem Handgelenk heraus geschehen, die Arme bewegen sich dabei nicht und großartiges Ausholen ist auch nicht nötig. Ganz lockeres Werfen. Im besten Fall schafft dein Kind es, stehen zu bleiben und sich zum Fangen nicht groß zu bewegen. Wenn das gut klappt, könnt ihr einen zweiten Ball mit dazu nehmen. Während der erste weiter „oben rum“ in einem Bogen (wie ein Regenbogen) von der rechten in die linke Hand fliegt, wird der zweite „unten rum“ von der linken in die rechte Hand geworfen.
Ziel: Ziel ist es nicht, eine zirkusreife Vorstellung auf die Beine zu stellen. Das Jonglieren erfordert Rhythmusgefühl, Konzentration und ganz schön viel Ausdauer. Es wird auch nicht beim ersten Anlauf klappen. Durch das Üben stärkt dein Kind sein Selbstbewusstsein (jedes Mal, wenn es gelingt löst das ein Erfolgserlebnis und neue Motivation aus), es wird mutiger (höher oder schneller werfen, weil es sich mehr zutraut), trainiert das Körpergefühl und arbeitet an der Konzentrationsfähigkeit und der Ausdauer.   
Altersempfehlung: ab 4-5 Jahren (je nach Geschicklichkeit)

Seifenblasenmärchen

Mädchen mit Seifenblasen

So geht’s: Für dieses Spiel brauchst du Seifenblasen-Flüssigkeit. Mische dazu 3 Esslöffel Spülmittel mit 1 Liter Wasser. Den Blasenring kannst du zum Beispiel aus Draht basteln. Ihr könnt es aber auch mit den Fingern versuchen. Dazu bildet ihr mit Daumen und Zeigefinger einen Kreis (Finger dicht aufeinander lassen). Lass dein Kind den Blasenring in die Seifenlauge tauchen und wieder herausziehen. Jetzt kann es sachte und gleichmäßig auf die dünne Haut in der Öffnung des Ringes blasen, bis sich eine Seifenblase löst. Was dein Kind mit seiner Seifenblase macht, ist ihm überlassen. Es kann sie zum Platzen bringen, versuchen sie zu fangen, in eine bestimmte Richtung führen oder einfach nur bewundern. 
Ziel: Bei diesem Spiel soll dein Kind selbst und aktiv bestimmen, was mit der Seifenblase passiert. Es übernimmt also die Verantwortung und entscheidet.
Altersempfehlung: Für Kinder ab 3 Jahren (macht sogar Erwachsenen Spaß)

Dosenwerfen 

So geht’s: Zum Dosenwerfen braucht man Dosen. Etwa 10-12 Stück. Dafür könnt ihr nehmen, was euch in die Hände gerät (zum Beispiel leere Konservendosen). Wichtig: Achte darauf, dass die Kanten nicht scharf sind, sonst besteht Verletzungsgefahr. Damit es noch mehr Spaß macht, kann dein Kind seine Dosen natürlich noch nach Lust und Laune bemalen oder bekleben. Dann geht es ans Werfen. Stellt die Dosen auf einer flachen Unterlage, wie etwa einem Tisch, zu einer Pyramide auf. Markiert jetzt mit einem beliebigen Gegenstand die Entfernung zum Werfen. Dazu könnt ihr erstmal mit 2,5 Metern Abstand starten. Wenn das zu leicht/zu schwierig ist, passt ihr die Entfernung einfach an. Jetzt kann dein Kind mit drei Würfen versuchen, alle Dosen abzuräumen. Zum Werfen nehmt ihr einen Ball. Je jünger das Kind, desto größer sollte der Ball sein. Das Spiel eignet sich auch super für mehrere Kinder oder für einen spaßigen Familiennachmittag.
Ziele: Auch hier geht es um Selbstbewusstsein und das Gefühl, selbstständig etwas bewegen zu können. Ein schöner Nebeneffekt ist außerdem, dass dein Kind durch das Werfen seine Koordination trainiert.
Altersempfehlung: ab 3 Jahren 

Besonders wichtig bei diesen Spielen ist, dass du dein Kind möglichst viel alleine machen lässt. Greife nur ein, wenn dein Kind dich um Hilfe bittet. Ansonsten ist es deine Aufgabe motivierend zu wirken, wenn etwas nicht gleich klappt und natürlich die Erfolge deines Kindes für dieses ersichtlich auch wahrzunehmen. Viel Spaß beim Spielen!

Weitere Infos zur Elterncoach Birgit Gattringer und noch mehr Spiel-Ideen findest du auf der Website von „Starke Kids“.

Elterncoach Birgit Gattringer
Elterncoach Birgit Gattringer von der Online-Plattform www.starkekids.com

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