STUTTGART SÜD
Kleine Schmuckstücke und ein großes Missverständnis machen den Süden zur beliebtesten Ecke der Stadt.

Es gibt Dinge, die hören sich beim Small-Talk besonders gut an. Beim Sekt schlürfen in einer Stuttgarter Boutique, in der gerade Kunst ausgestellt wird, zu erzählen, man wohne im Heusteigviertel, gehört auch dazu. Höchstwahrscheinlich befindet man sich sowieso gerade genau dort und ist umgeben von all seinen studentischen, auf jeden Fall junggebliebenen und meist kreativen Nachbarn. Doch der Stuttgarter Süden ist mehr als das beliebteste Viertel. Genau genommen gehört das Heusteigviertel eigentlich zum Bezirk Mitte, Anwohner sehen das aber meist anders. Zusätzlich darf der Süden – ganz offiziell – beliebte Wohn- und Erholungsgebiete wie das Lehenviertel oder nahe der Weinsteige die Wernhalde und den Weißtannenwald für sich beanspruchen. Die Karlshöhe, das Freilichtmuseum Städtisches Lapidarium und der Weißenburgpark tragen durchaus ihren Teil zum hohen Wohlfühlfaktor im Süden bei. Spontane Stadtfluchten seiner Bewohner enden oft in wunderschön gelegenen Cafés wie dem Teehaus.

Wer zwischen Bopser und Kaltental wohnt, zahlt pro Quadratmeter 7 bis 13 Euro Miete, darf dafür aber auch mit hoher Wahrscheinlichkeit in einem renovierten und denkmalgeschützten Altbau aus der Gründerzeit wohnen oder womöglich eine Jugendstilvilla sein Eigen nennen. Wenn den Südländern dann irgendwann die Stuckdecke auf den Kopf fällt, besuchen sie eines der zahlreichen Restaurants, die von afrikanisch über türkisch bis hin zur zünftigen Hausmannskost so ziemlich jeden Geschmack bedienen. Der Stuttgarter Süden setzt auf kleine Veranstaltungsorte und punktet lieber mit einer Vielzahl an Theatern und Galerien, als mit groß angelegten Vergnügungstempeln. Und obwohl man von der Menge an Bars und Kneipen nicht gerade erschlagen wird, garantieren Libero, Lehen und Co. entspannte Abende, die meistens alles offen lassen. Die Innenstadt ist mit Auto, Bus, U-Bahn und teilweise auch zu Fuß in wenigen Minuten zu erreichen.

Was sich lebenswertestes Viertel der Stadt nennen darf, hat selbstverständlich auch eine ganz eigene Geschäftswelt zu bieten: Alles eine Nummer kleiner als auf der Königstraße, dafür aber spezieller – ob Ausgeh-Halsband für den Hund, eine original Sixties-Tasche aus Straußenlederimitat oder eine neue Hängematte. Familien mit Kindern interessieren sich hier aber eher für Schulen: Über zwanzig Lehranstalten und ungefähr dreimal so viele Kindertagesstätten machen den 44000 Einwohner starken Süden auch für junge Eltern attraktiv und sorgen dafür, dass man auf den Straßen ein bunt gemischtes Publikum trifft. Nicht nur altersmäßig. Im Generationenhaus Heslach trifft sich der Argentinische Kreis Baden-Württemberg und Gottesdienste gibt es in der Kirche St. Paul auch auf Französisch oder Eritreisch.

Um sich nicht nur weltoffen, sondern auch modern zu präsentieren, bleibt der Stuttgarter Süden nicht von groß angelegten Neubauprojekten verschont: So ist auf dem ehemalige Dinkelackerareal am Marienplatz ein Projekt geplant, das 77 Wohnungen, 180 Hotelzimmer, einen Drogeriemarkt, ein Lebensmittelgeschäft, eine Gaststätte und 4700 Quadratmeter Bürofläche beherbergen soll. Nebenan im Lehenviertel entsteht der „Lehenpark“ mit sieben Niedrigenergiehäusern. Genug Platz also für den Bewohnerzuwachs. Der lag im vergangenen Jahr bei über 350 Menschen. Mit unter den Zugezogen: Tatort Kommissar Thorsten Lannert, der in der ARD-Serie auch im Stuttgarter Süden wohnt. Im Heusteigviertel, versteht sich. So was ist gut für die Nachbarschaft.


Mein Viertel: Martin Zentnerm, 37, Grafiker und Journalist
„Ich bin in Tübingen aufgewachsen. Allerdings haben schon meine Großeltern hier im Heusteigviertel gewohnt. Daher habe ich eine besondere Bindung zu dieser Ecke. Nach dem Studium bin ich in den Stuttgarter Westen gezogen, in dem ich mich aber auch nach acht Jahren nicht so zuhause gefühlt habe, wie nach drei Wochen im Süden. Mir gefällt die Dorfatmosphäre und, dass man hier immer jemanden auf der Straße trifft, den man kennt. Großstadtanonymität gibt es hier nicht. Die vielen kleinen Geschäfte – mir fallen locker sieben Friseure ein – machen für mich ein Stück Lebensqualität aus.

Ein türkisches Lebensmittelgeschäft, zwei afrikanische Restaurants und natürlich das Libero. Da sind wir sogar schon früher aus Tübingen zum Kickern hingefahren. Und was das Libero am Abend ist, ist das Herberts am Tag: ein Treffpunkt für alle im Viertel.Auch, dass man zentral wohnt und trotzdem schnell im Grünen ist, gefällt mir. Der Park am Ende der Immenhofer Straße ist für mich der schönste der Stadt. Weitere Pluspunkte sind natürlich der hohe Altbaubestand und die Hinterhöfe. In denen tummeln sich die Kreativen. Architekturbüros, Fotografen, Grafik- und Produktdesigner reihen sich hier aneinander. Das ist natürlich auch für mich eine tolle Atmosphäre zum Arbeiten.“

Stuttgart Süd: Die Bewertung im Überblick

Auf der nächsten Seite geht’s weiter mit dem Westen.
Der Westen
Von der Szene geliebt, vom Immobilienmarkt ausgebeutet und von Parkplatzsuchenden gehasst.


Der „Weschten“ hat viele Gesichter: Da wäre der umtriebige Hölderlinpatz, die vielbefahrene Schwabstraße, der idyllische Feuersee, aber auch das größte zusammenhängende Waldgebiet Stuttgarts. Kurz: Da geht alles. Blöd nur: Man muss erstmal eine passende Wohnung dort finden. Durchschnittlich zahlt man in Deutschland um die sechs Euro für einen Quadratmeter Wohnung. Rund um den Feuersee sind es hingegen stolze acht Euro im Durchschnitt. Und teurer geht es natürlich auch im Westen immer – bei 27615 Wohnungen. Der westlichste Teil der schwäbischen Hauptstadt kann mit ungefähr 77 Bars, Kneipen und Restaurants aufwarten. Kultur gibt’s freilich auch noch nach dem Essen oder dem Feierabend-Bier. In mehr als zehn Galerien kann Kunst in all ihrer Herrlichkeit bestaunt werden. Viele der Künstler, die ihre Werke im Westen ausstellen, haben praktischerweise auch gleich ihre Ateliers in der Ecke. Wenn es dann doch eher die darstellende Kunst sein soll, dann hält der Westen auch hierfür ein paar Spielstätten bereit und zwar mit der Rosenau oder dem Theater im Westen.

Im Sommer lässt es sich wunderbar auf einer der vielen Grünflächen des Stadtteils aushalten. Nicht nur das große Waldgebiet lädt zum Erholen ein, sondern zum Beispiel auch der Park des Schlosses Solitude, die Karlshöhe mit dem wunderbaren Biergarten inklusive prima Panorama oder der Birkenkopf mit seiner traurigen Geschichte, aber dem fantastischen Ausblick. In diesen Genuss kommen rund 51850 Einwohner. Und da mischen sich völlig barrierefrei Singles, Studenten, Senioren, die Szene- WG und allerlei junge Familien und ihre aufgemotzten Kinderwägen. So wundert es nicht, dass die Kita-Quote im Westen bei über 50 Prozent liegt und sich auch in einigen Ecken wie aus dem Nichts Spielplätze für die Kids auftun. Aber was gibt es in Stuttgart mehr als Kinder? Autos natürlich. Auf 1 000 Einwohner kommen mehr als 300 Autos.

Und da zeigt sich das konkrete Problem des Westens: Es gibt keine Parkplätze. Fünfundvierzig Minuten nach einem Parkplatz zu suchen, gehört hier in manchen Ecken zum Alltag und ist kein Grund zum Fluchen. Parken in dritter Reihe ist auch Tagesgeschäft, das sollten autofahrende Freunde von Westlern unbedingt wissen. Natürlich will die Stadt etwas gegen die Parkplatznot tun. Nein, nicht etwa den Westen untertunneln oder Parkhäuser schaffen. Sie führt Parkgebühren und das Anwohnerparken ein. Tolle Idee. Und schöne Grüße nach Schilda.


Mein Viertel: Marvin Kassühlke, 25, Student
„Im August kann ich im Stuttgarter Westen mein Einjähriges feiern. Als ich nach Stuttgart gezogen bin, hatte ich die Wahl zwischen dem Süden und dem Westen. Ich habe dann den Westen vorgezogen, da hier viele meiner Freunde wohnen. Und ich verstehe jetzt auch warum. Die Leute hier sind einfach locker. Ausbaufähig finde ich das Ausgehangebot und die Infrastruktur und richtig nervig sind die ganzen Autos. Aber woanders hin? Nein, möchte ich nicht. Es gibt im Westen noch so viel für mich zu entdecken.“

Der Westen: Die Bewertung im Überblick

Auf der nächsten Seite geht’s weiter mit Stuttgart Mitte.Stuttgart Mitte
Viel Verkehr, wenig Halbhöhenlage. Dennoch bleibt Mitte der wohl kontrastreichste Bezirk der Stadt.


Stuttgart Mitte ist ein Stadtteil voller Gegensätze. Schlendert man durch die kleinen Gassen des Bohnenviertels, vorbei an gemütlichen Weinstuben und Antiquitätenläden, glaubt man kaum, dass man nur die Straße überqueren muss, um sich dann unvermittelt zwischen aufgeregten Menschenmassen wiederzufinden, die sich durch Kaufhäuser oder viel zu enge Fressmeilen drängen. Die gehören natürlich ebenso zum Stadtbild wie Männer in schicken Anzügen, die am Mobiltelefon versuchen, ihre Ehe zu retten und sich gleichzeitig ein Fischbrötchen bestellen. Oder Studentinnen, die sich vor der Vorlesung noch schnell neue Schuhe kaufen gehen.

Aber wie ist es wirklich, hier zu leben? Zunächst ist die Mitte mit acht bis 15 Euro Miete pro Quadratmeter, wie zu erwarten, nicht das Schnäpchen-Viertel Stuttgarts und mit über einem Drittel Verkehrsfläche auch nicht das familienfreundlichste. Einfamilienhäuser mit Garten sind hier ebenso selten wie die begehrte Stuttgarter Halbhöhenlage. Wer sich aber stattdessen mit einem Penthouse im Dachgeschoss anfreunden kann und sich als Garten gelegentlich den Schlosspark ausleiht, kann sich in der Mitte durchaus auch ein schönes Leben machen. Es sind und bleiben aber vor allem die vielen Kontraste, die das Viertel besonders interessant machen: Die vergleichsweise riesige Clublandschaft an der Theodor-Heuss-Straße auf der einen, und kleine Läden wie das Zwölfzehn auf der anderen Seite. Auch das – durchaus fürs Vergnügen bekannte – Leonhardsviertel wird als Standort für neue Clubs und Bars immer beliebter. Ein Pendant zu fünf H&M-Filialen auf der Königstraße bieten Seitenstraßen-Geschäfte wie das Kauf Dich Glücklich, das Vivaz oder etliche kleine Boutiquen im Gerberviertel. Und mit 27,5 Prozent Ausländeranteil ist für den interkulturellen Austausch sowieso bestens gesorgt.

Wie in den angrenzenden Stadtbezirken, gibt es auch in der Mitte Straßenzüge, die mit ihren prächtigen Häusern fast schon ein Kulturdenkmal darstellen. Alexander- oder Olgastraße dürfen sich beispielsweise dazu zählen. Stuttgarts offizielle Kulturmeile mit dem Landespavillon, der Staatsgalerie, den Bibliotheken, Museen und dem größten Drei-Sparten Haus Europas – dem Stuttgarter Staatstheater – ist über die Landesgrenzen hinaus berühmt und sorgt für einen nicht enden wollenden Besucherstrom. Dennoch strebt die Stadt Stuttgart nach einem neuen Aushängeschild: Ein Bahnhof soll es werden und „Das neue Herz Europas“. Das Bahnprojekt Stuttgart-Ulm, besser bekannt als Stuttgart 21, wird das Gebiet rund um den Hauptbahnhof für mehrere Jahre in eine riesige Baustelle verwandeln. Während die Stadt Stuttgart zuversichtlich auf eine rosige Zukunft als Nabel der Welt blickt, dürfen sich die Mitte-Bewohner auf Jahrzehnte dauernde Lärmbelästigung und Bauarbeiten in unmittelbarer Nachbarschaft freuen.

Darüber hinweg trösten soll der Gedanke an eine Erweiterung der bestehenden Grünanlagen und die Entstehung neuer Stadtoasen sowie 20 000 Arbeitsplätze und 19 000 neue Wohnungen. Um die alle vermietet zu bekommen, muss sich an der Bevölkerungsbewegung des Stadtteils Stuttgart Mitte allerdings tendenziell etwas ändern. Danach sieht’s aber nicht aus: 2008 sind vier Stuttgarter mehr aus der Mitte weggezogen, als neue hinzu kamen.


Mein Viertel: Sophie Schulz, 26, Studentin
„Ich bin über eine Freundin an die Wohnung in der Tübinger Straße gekommen. So zentral habe ich noch nie irgendwo gewohnt: Drei Schritte laufen und schon stehe ich in einer tollen Bar. Natürlich hat die Wohnung auch Nachteile. Es gibt wenig Grün drumherum, kaum Bäume und beim Schlafen muss ich das Fenster zulassen, wegen des Lärms. Dafür sehe ich von meiner Küche aus den Fernsehturm und habe einen tollen Blick auf die Weinberge und über die Stadt. Ich hoffe, ich kann auch weiterhin hier wohnen, denn im Zuge der Umgestaltung des Österreichischen Platzes sollen einige der umliegenden Häuser abgerissen werden.“

Stuttgart Mitte: Die Bewertung im Überblick

Auf der nächsten Seite geht’s weiter mit Stuttgart Nord. Stuttgart Nord
Das ansonsten eher beschauliche Quartier beherbergt die kreative Hochburg der Stadt.


Feuerbach, Zuffenhausen, Nordbahnhof, Killesberg. Stuttgarts Norden ist mehr als vielseitig. Vom dorfigen Idyll, über Pragsattel-Smog, Cleverly Hills bis zum checkermäßigen Neighborhood geht da alles. Fragt man Stuttgarter aber nach ihrem Lieblings-Bezirk, wird der Norden eher zuletzt gewürdigt. Ein Grund, neben den vielen Facetten: Mit dem Perkins Park hat man die Clubs schon durch, die Kneipen sind ebenfalls flott aufgezählt und auch kulturell gibt es auf den ersten Blick bedeutendere Stadtteile. Genauer hinzuschauen lohnt sich aber, denn dann offenbart auch Stuttgart Nord seine Vorzüge. Der Bär steppt zwar woanders, doch wer gerne ruhig wohnt, ist hier genau richtig. Die Aussicht ist vielerorts phänomenal und Ausflüge in den Höhenpark Killesberg, den Rosensteinpark oder den chinesischen Garten lohnen sich allemal. Nicht ohne Grund findet man hier zwei der beliebtesten, wenn auch nicht gerade günstigsten Stuttgarter Wohngebiete – die um den Bismarckturm und auf dem Killesberg. Ältere und modernere Wohnsiedlungen bilden im Norden einen Gegensatz.

Vor allem bei Familien ist der Bezirk beliebt. Parkplätze sind zwar nicht gerade üppig gesät, aber im Vergleich zum Süden oder Westen herrschen paradiesische Zustände. Kultur gibt’s im Theaterhaus statt und auch alternativ eingestellte Zeitgenossen kommen auf ihre Kosten. Immerhin beherbergt der Bezirk mit dem Nordbahnhof-Areal die kreative Hochburg der Stadt. Zwischen Wagenhallen und den Waggons haben etliche kleine Ateliers und Galerien ihre Heimat. Mit Stuttgart 21 wird sich das Gesicht des Nordens grundlegend verändern. Attraktiver soll der Bezirk werden – dafür muss die Subkultur am Nordbahnhof weichen. Ob der Bezirk sein entspanntes Flair bewahren kann, bleibt abzuwarten.


Mein Viertel: Thorben Schenk (34, Orthopädietechniker) & Susan Ilgner (30, Biologielaborantin)
„Wir sind schon das ein oder andere Mal umgezogen und kennen uns ganz gut aus. In Stuttgart Nord fühlen wir uns allerdings am wohlsten. Es ist wirklich ruhig hier und die Leute sind eigentlich alle sehr entspannt drauf: viele Familien und viele Nationalitäten. Es gibt ein paar echt schöne Ecken, beispielsweise den Bismarckturm, da sind wir oft mit unserem Hund Nika. Zugegeben – bis auf das Nordbahnhof-Areal ist das nicht gerade der Szene-Hotspot, aber wir wohnen ja recht zentral. Im Espressum kann man gemütlich Kaffee trinken und wenn wir was Größeres vorhaben, sind wir in ein paar Minuten in der Innenstadt.“

Stuttgart Nord: Die Bewertung im Überblick

Auf der nächsten Seite geht’s weiter mit Stuttgart Ost.Stuttgart Ost
Nicht der beliebteste Stadtteil Stuttgarts, jedoch findet man auch hier schöne Plätze.


Der Stuttgarter Osten, unterteilt in acht weitere Bezirke, ist der Stadtteil, in dem sich die wenigsten Stuttgarter auskennen. Aber auch hier gibt es schöne Ecken. Die Mineralbäder Berg und Das Leuze beispielsweise ziehen täglich Menschen aus der ganzen Stadt an. Das inoffizielle Wahrzeichen, der Gaskessel, ist – zugegeben – bestimmt nicht das schönste Gebäude der Stadt, aber ohne ihn geht’s schließlich auch nicht. Schön aber ist, dass man sowohl stadtnah als auch im Grünen wohnen kann. Die Gegend um die Merz Akademie ist zwar, was die Mietpreise angeht, etwas teurer, im Gegenzug bekommt man aber einen tollen Ausblick auf Stuttgart, ist schnell in der Stadt und wer Ruhe sucht, findet die auch in den umliegenden Parkanlagen.

So drängen sich einem im Sommer der Park an der Villa Berg oder der Japan-Garten als nahezu perfekte Sonnenplätze förmlich auf. Zudem ist die am Hang liegende Waldebene Ost für Spaziergänger ein wahres Mekka. Und gerade Familien auf der Suche nach einem ruhigen Plätzchen fühlen sich hier bestens aufgehoben. Wer einen Blick in die Hinterhöfe des Multikulti-Stadtteils wirft, stolpert mittlerweile fast automatisch über Galerien, Ateliers und Kreative wie Studio Filmbilder. Das weit verbreitete Vorurteil, im Osten wolle eigentlich keiner wohnen, kann man nur als Gerücht bezeichnen. Denn im Jahr 2008 wurden mehr Zuals Wegzüge verzeichnet, was – zumindest der Statistik nach – für diesen Stadtteil spricht.


Mein Viertel: Phillipe Regentrop, 29, Mediengestalter
„Ich wohne gerne in Stuttgart Ost. Was mir besonders gefällt ist, dass man es ruhig hat. Es laufen nicht die ganze Nacht schreiende Teenies am Haus vorbei und um mein Auto – für das es hier sogar Parkplätze gibt – muss ich auch keine Angst haben. Ich bin aber trotzdem schnell in der Stadt. Nicht so schnell wie vom Süden aus – da habe ich früher mal gewohnt – aber es ist auf jeden Fall erträglich. Natürlich ist der Osten nicht nur schön, man muss sich nur mal Bad Cannstatt anschauen. Aber jeder Stadtteil hat doch auch seine schlechten Seiten, oder?“

Stuttgart Ost: Die Bewertung im Überblick