Berlinale 2017: Film-Highlights, Ausstellungen und Partys

PRINZ zeigt euch, welche Filme, Ausstellungen und Partys euch auf der Berlinale 2017 erwarten.

Die Berlinale hat sich zu einem der wichtigsten Filmfestivals der Welt gemausert. Internationale Regisseure, namhafte Schauspieler und Newcomer treffen sich in der Hauptstadt, um ihre aktuellen Filme vor- und sich dem Wettbewerb zu stellen. Die Jury ist jedes Jahr hochkarätig besetzt und die einzelnen Filmangebote scheinen unendlich. Natürlich kommen wir nicht umhin, um uns mit diesem tollen Programm auseinanderzusetzen und erzählen euch, welche drei Filme wir auf keinen Fall verpassen möchten. Aber neben dem eigentlichen Filmfestival-Event gibt es auch jede Menge Veranstaltungen und Partys, denen ihr mal einen Besuch abstatten solltet. Wir zeigen euch, was rund um die Berlinale noch so los ist in Berlin.

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Die Film-Highlights der PRINZ Redaktion

Die besten Partys rund um die Berlinale

Ausstellungen und alternative Events rund um die Berlinale

Die Film-Highlights der PRINZ Redaktion  

Mehr als 400 Filme werden während der Berlinale, dem größten Publikumsfestival der Welt, vorgestellt. Wer kann sich bei der Anzahl an Best-Ofs bloß entscheiden. Man hat weder die Möglichkeit, Tickets für jeden Film zu ergattern, noch schafft man es zeitlich, alles unter einen Hut zu kriegen. Ob internationale Großproduktionen mit berühmter Besetzung, experimentelle Independent-Filme oder Arthouse-Kino – eins steht jedenfalls fest, sehenswert sind sie alle. Wir zeigen euch, welche drei Filme wir dieses Jahr auf gar keinen Fall verpassen wollen. 

T2 – Trainspotting 2

Darauf haben Fans und Filmwelt gewartet: T2, die Fortsetzung des 1996er Klassikers Trainspotting von Danny Boyle und damit ein Highlight der diesjährigen Berlinale. Nach jahrelangem Versprechen ist es nun so weit und die Fans können nicht nur Ewan McGregor, sondern auch allen anderen Darstellern aus dem ersten Teil dabei zusehen, wie sie 20 Jahre später zwar vom Heroin, nicht aber von der Sucht und dem Chaos losgekommen sind. Viel gibt der Trailer bisher jedoch nicht preis, sondern lockt die Zuschauer mit vielen Zitaten aus dem ersten Teil. Auch wenn es schwerfällt, muss man sich wohl zusammenreißen und bis zur Premiere auf der Berlinale abwarten.

Trainspotting 2 ist aufgrund des Kultstatus seines Vorgängers im Wettkampf um den Goldenen Bären auf jeden Fall ein starker Gegner.    

My happy Family

Bekanntlich kann man sich seine Familie ja nicht aussuchen. Das bemerkt auch Manana an ihrem 52. Geburtstag und beschließt daraufhin, den lauten (und äußerst beengten) Haushalt bestehend aus ihren Eltern, ihrem Ehemann und ihren beiden Kindern zu verlassen, um sich eine eigene Wohnung zu suchen. Die Deutsch-Georgisch-Französische Filmzusammenarbeit von Nana Ekvtimishvili und Simon Groß zeigt auf unterhaltsame Art und Weise, wie eine Frau gegen den Willen ihrer gesamten Familie einen späten Neuanfang wagt und zu ihrem eigenen Besten ihren starken Willen durchsetzt. Trotz des Augenzwinkerns und manchem Lacher, sind die die tragischen Momente, die der Film bereithält, nicht zu unterschätzen: Zum Beispiel als Manana lange nach der Trennung von ihrem Mann erfährt, dass dieser eine Affäre geführt hatte und sogar einen weiteren Sohn hat – von dem jeder im Dorf, außer Manana selbst, wusste.

Eine gelungene Darstellung der Emanzipation einer Frau, die erst spät im Leben beginnt, sich um sich selbst zu kümmern und nicht nur für die Familie zu leben.  

Werewolf

Nach jahrelangen Recherchen und Beobachtungen im eigenen Freundeskreis hat Director Andrew Gillis mit Werewolf nun einen äußerst sensiblen und dennoch sehr ehrlichen Film über ein drogenabhängiges Paar auf dem Weg des Entzuges erschaffen. Mit trister Musik und einer Menge interessanter Close-Ups schildert der Film das Leben von Nessa und Blaise im Alltagstrott und der Hilflosigkeit der Abhängigkeit. Mit totaler Nüchternheit begleitet der Zuschauer das junge Paar bei Arztbesuchen und schaut zu, wie sie vergeblich versuchen, uralte Socken sauber zu bekommen. Vor allem geht es hier jedoch um Liebe und Abhängigkeit. Denn ohne Geld und festen Wohnsitz muss sich Nessa irgendwann entscheiden, ob es für sie besser wäre, ihr Methadonprogramm durchzuziehen und sich von Blaise, der sie immer wieder mit runterzieht, zu trennen.

Wer wegen des Filmtitels einen Horrorfilm erwartet, der wird überrascht sein, aber trotzdem auf keinen Fall enttäuscht werden. Dieses Zeugnis von Isolation, Kummer und widerwilliger Hoffnung ist auf alle Fälle sehenswert und wird euch nicht unberührt lassen.

Die besten Partys rund um die Berlinale

In Berlin steppt ja bekanntlich das ganze Jahr über der Bär, da braucht es nicht extra eine Berlinale. Trotzdem ist zu solchen Events immer noch ein bsschen mehr los in der Hauptstadt. Ob After-Show-Party, Berghain-Pflichtbesuch oder kleine unabhängige Partys – die Berlinale bietet einfach einen wunderbaren Grund mehr, von Montag bis Sonntag das Leben und sich selbst zu feiern. Wir zeigen euch unsere Party-Auswahl:

Lakino Berlinale Party, 11.02.

Das Lateinamerikanische Filmfestival findet zwar erst im nächsten Jahr statt, trotzdem soll auch zu dieser Berlinale wieder eine Lakino Berlinale Party stattfinden. Am 11.02. kommen einige DJs im YAAM zusammen, um dem Publikum einen wilden, musikalischen Mix aus Kumbia Psicodelica, Balkan, Russian Disco, Boogaloo, Mambo, Latin Funk, Electrotropical zu bieten. Los geht es um 22:30 Uhr und der Eintritt kostet 5€.

Festiwelt Berlinale Party, 15.02.

Auch in diesem Jahr gibt es wieder die Berlinale-Party von Festiwelt e.V., dem Netzwerk der Berliner Filmfestivals. Am 15.02. um 21 Uhr geht es im Ritter Butzke los und der Eintritt kostet günstige 5€. Nach dem musikalischen Start durch Itaca (Avant-Electro, Heartcore) übernehmen DJ Walter Crasshole (Electro-Glam-Dancetunes) und DJane Anxious G – Anat Gilad (Bass, Hip-Hop, Moombahton, Electro) die Location im Herzen Berlin Kreuzbergs. Das Catering kommt von Chez Michel und deren leckeren Bistro-Küche. Bestimmt ist diese Party auch eine tolle Möglichkeit für auftrebende Filmschaffende ein bisschen zu netzwerken, schließlich tummeln sich hier der eine oder andere Vertreter von ca. 22 Berliner Filmfestivals, die in dem Verein vertreten sind. 

TEDDY AWARD After Show Lounge & Backstage Party, 17.02.

Dieses Jahr wird der TEDDY AWARD bereits zum 31. Mal verliehen. Auch wenn das schon für sich allein steht, findet dieser Award uch offiziell im Rahmen der 67. Internationalen Filmfestspiele statt. Wieder sind zahlreiche unterschiedliche Filme mit queerem Hintergrund nominiert und stehen dabei vor allem für Toleranz, Gleichstellung und Akzeptanz in der heutigen Gesellschaft. Wer sich Karten für die Verleihung am 17.02. sichert (je nach Kategorie 25-69€), ist automatisch auch zur Backstage-Party um 23 Uhr im Haus der Berliner Festspiele eingeladen. Wer nur zur Party kommen möchte, kriegt bereits für 15€ eine Karte. Hier warten live Konzerte und DJs, um den Abend gebührend ausklingen zu lassen.  

 

Ein von Teddy Award (@teddyaward) gepostetes Foto am 23. Jan 2017 um 9:29 Uhr

Noch mehr Partys und Events findet ihr in unserem Event-Kalender für Berlin. 

Ausstellungen und alternative Events rund um die Berlinale

Boddinale

Wer eine Alternative zu bereits etablierten Film- und Fernseh-Veranstaltungen sucht, sollte die Boddinale in Neukölln besuchen. Bereits zum 5. Mal findet das alternative Filmfestival zur gleichen Zeit wie die Berlinale statt, also vom 9.02. bis zum 19.02. Dieses Mal im Loophole Berlin, können Filme mit kleinem (oder sogar keinem) Budget, die es nicht auf die deutschen Leinwände geschafft haben, doch noch Anklang und Gehör finden. Nach Spiel-, Dokumentar-, Kurz- und Kunstfilmen aus Ländern und Kontinenten rund um den Erdball kann jedes Mal abends mit Konzerten und DJ-Sets gefeiert werden. Der Eintritt zu den Partys ist frei. Auch die Boddinale hat eine Fachjury, der sich die Filmemacher am Ende des Festivals stellen müssen. Verliehen werden insgesamt drei Awards.   

Berlinale Social Bus

Die ganze Aufmerksamkeit, die die Berlinale auf sich zieht, lässt sich auch für den guten Zweck nutzen. Das haben NGOs wie Viva con Agua oder Amnesty International erkannt und entsenden seit einigen Jahren gemeinsam mit ChariTea den „Berlinale Social Bus“ in die Hauptstadt. In unmittebarer Nähe zum roten Teppich kann man sich vom 10.02. bis zum 16.02. (täglich ab 14 Uhr) auf kurzweilige, spannende Art und Weise über Menschenrechte, fairen Handel und Entwicklungszusammenarbeit informieren. Neben Musik, Videos und Interviews gibt es auch Essen und Drinks. Neben dem Bus stehen einige Food-Trucks bereit, die vorab von der Markthalle Neun organisiert wurden. Mehr zu dem Programm findet ihr in unserem Event-Eintrag zum Berlinale Social Bus.

Independent Filmfestival

Auch in diesem Jahr widmet sich ein Filmfestival der Liebe zum unabhängigen Kino – nämlich das Independent Filmfestival im Kino Babylon. Vom 9. bis zum 15. Februar wird so den Low-Budget-Filmen in Europa eine Plattform geboten. Neben den vielen Indie-Filmen, die während dem Festival ihre Filmpremieren feiern, hat sich das Festival zu einem wichtigen Knotenpunkt für die Geschäfte der Low-Budget-Filmindustrie entwickelt. Tickets werden 2 Wochen vor Beginn der Festspiele online zum Kauf angeboten.   

 

Ein von Berlinale (@berlinale) gepostetes Foto am 23. Feb 2016 um 13:15 Uhr

Forum Expanded

In der Akademie der Künste findet dieses Jahr eine Gruppenausstellung des Forum Expanded mit filmischen Arbeiten von Künstlern und Künstlerinnen statt. Das diesjährige Thema ist „The Stars Down to Earth“ und beschäftigt sich mit den Möglichkeiten des künstlerischen Umgangs mit unserer kaum noch greifbaren Realität. Wie man eine unfassbar scheinende Welt filmisch greifbar und erfahrbar machen kann – damit haben sich die Künstler beschäftigt. Hier findet man also auf jeden Fall jemanden, mit dem man diskutieren und sich über bereits gesehen Filme austauschen kann.  

Future Imperfect – Science, Fiction, Film

Die Retrospektive der 67. Berlinale findet dieses Mal im Zeughauskino im CinemaxX auf dem Potsdamer Platz statt und konzentriert sich auf das beeindruckendste, bildgewaltigste und kommerziell erfolgreichste Genre des Films – nämlich dem Science-Fiction. Im Fokus stehen dabei zwei Themen: die gesellschaftliche Zukunft und das Fremde. Wer da an Überbevölkerung, Umweltverschmutzung und vor allem an Zerstörung denkt, der liegt genau richtig. Die 27 internationalen Filme, denen sich die Retrospektive widmet umfassen Spielfilme, Klassiker, Kultfilme, aber auch viele unbekannte Filmproduktionen aus Japan und Mittel- und Osteuropa. Und das Beste an diesem Genre: es ist alles möglich! Von einer ruhigen Weltraumerkundung bis hin zu einer gefährlichen Invasion von Aliens auf unserem Planet ist alles dabei.

 

Ein von Torti (@torti72ks) gepostetes Foto am 31. Jan 2017 um 0:15 Uhr

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