Typisch Köln! So wohnt und lebt es sich in der Domstadt

(Bald) neu in Köln? PRINZ verrät euch, wie das „typische“ Wohnen in der Domstadt aussieht und welche die schönsten Stadtviertel sind!

Wenn ihr neu nach Köln gezogen seid oder darüber nachdenkt, euren Wohnort nach „Kölle“ zu verlegen, interessiert euch gewiss, was euch in der neuen Umgebung erwartet. Jede Stadt hat schließlich ihre Eigenheiten – eine eigene Kultur, eigene Gewohnheiten, eigene Sehenswürdigkeiten und eigene Statistiken. Letztere sind in Köln besonders interessant. PRINZ erklärt euch deshalb, wie es sich in Köln typischerweise wohnt und lebt, welche Sprache die Zahlen sprechen und welche die beliebtesten Stadtteile sind. Eine Auflistung, die gewiss auch für den einen oder anderen alteingesessenen Kölner noch so manche Überraschung bereithält…los geht’s!

Wie groß ist Köln eigentlich?

Dass Köln eine der größten Städte von Deutschland ist, dürften wohl die meisten von euch wissen. Dort hört die Allgemeinbildung aber häufig auch schon auf. Keine Sorge, PRINZ verrät es euch: Köln zählt derzeit knapp 1,1 Millionen Einwohner und ist damit die viertgrößte Stadt in Deutschland nach Berlin, Hamburg und München.

Wie ist die Domstadt entstanden?

Aber nicht nur seine Größe macht Köln so besonders, sondern vor allem seine Geschichte. Denn diese begann bereits vor etwa 2.000 Jahren, als im Jahr 50 nach Christus ein römischer Kaiser namens Claudius der Siedlung „Colonia Claudia Ara Agrippinensium“ den Stadtstatus verlieh. Damit ist Köln die älteste Großstadt in ganz Deutschland. Glücklicherweise weitestgehend verschont von kriegerischen Zerstörungen, sind viele Relikte aus dieser Zeit bis heute in der Kölner Altstadt zu finden, zum Beispiel

  • einige Teile der ursprünglichen Stadtmauer zur Zeiten der Römer,
  • ebenso wie römische Wasserleitungen oder
  • das Dionysos-Mosaik, welches im Römisch-Germanischen Museum zu finden ist.

Wenn ihr in Köln unterwegs seid – sei es zu Besuch oder als (Neu-) Bewohner – ist diese Geschichte auch für eure Orientierung interessant. Denn der heutige Stadtplan unterscheidet sich in der Innenstadt kaum von jenem zu römischen Zeiten, wo die Hohe Straße zwischen dem Dom sowie Neumarkt das wichtigste Zentrum gebildet hat.

Was gibt es in Köln sonst noch zu sehen?

„Klingt interessant“, denkt ihr euch, „aber soll das schon alles gewesen sein“? Natürlich nicht! In den vergangenen 2.000 Jahren hat sich Köln zu einer der buntesten und interessantesten Großstädten der Welt entwickelt. Einerseits findet ihr hier zahlreiche Sehenswürdigkeiten, allen voran

  • den Kölner Dom als zweithöchste Kirche von ganz Europa,
  • das historische Rathaus in der Kölner Altstadt,
  • die zahlreichen Museen wie das Schokoladenmuseum oder das Museum Ludwig,
  • den Freizeitpark sowie Zoo und natürlich
  • die Liebesschlösser an der Hohenzollernbrücke über dem Rhein.

Apropos Rhein: Wenn ihr wissen möchtet, was „typisch“ für Köln ist, ist damit ein wichtiges Stichwort gefallen. Denn dieser zieht sich einmal quer durch die Stadt, weshalb sie gerne auch als Rheinmetropole bezeichnet wird. Doch das hier soll kein Reiseführer werden. Stattdessen interessiert euch als (potenzielle) Neukölner gewiss, wie denn nun die Kölner wohnen und leben?

Wie teuer wohnt es sich in der Rheinmetropole?

Teuer! Diese mag die kürzeste und eine sehr treffende Antwort sein. Wie in jeder deutschen Großstadt, sind nämlich auch in der Domstadt in den vergangenen Jahren die Miet- sowie Immobilienpreise stetig angestiegen. Dennoch liegen die Mieten mit durchschnittlich 13,17 Euro pro Quadratmeter noch auf einem moderarten Niveau verglichen mit den 15,33 Euro in München. Hoch erscheint die Zahl dennoch angesichts der gerade einmal 20.298 Euro, welche die Einwohner von Köln im Schnitt für ihren privaten Konsum zur Verfügung haben. Als Vergleich: Der bundesweite Durchschnitt hinsichtlich des Haushaltsnettoeinkommens liegt bei 38.616 Euro. Ist Armut also „typisch“ für Köln? Natürlich nicht!

Vielmehr machen diese Zahlen eine Besonderheit der Rheinmetropole deutlich: Hier leben überdurchschnittlich viele junge Menschen, beispielsweise Studierende oder Berufseinsteiger. Sie haben zwar weniger Geld zur Verfügung als der Bundesdurchschnitt, gründen dafür aber Wohngemeinschaften, leben dank exzellentem öffentlichen Verkehrsnetz ohne eigenes Auto und haben sich dadurch einen günstigen Lifestyle angeeignet, sodass sie mit ihrem (noch) geringen Einkommen problemlos über die Runden kommen. Wenn ihr also nicht viel Geld habt, aber dennoch nach Köln ziehen möchtet, lasst euch davon nicht abschrecken!

Wie sicher oder gefährlich ist das „verrufene“ Köln wirklich?

„Kind, zieh‘ nicht nach Köln, denn dort ist es gefährlich“, protestieren eure Eltern? Kein Wunder, denn Köln hat in puncto Sicherheit nicht den besten Ruf und der sitzt vor allem in den Köpfen älterer Generationen fest. Spätestens durch die Übergriffe in der Silvesternacht 2015/2016 wurde die Diskussion um die Kriminalität in Köln wieder befeuert. Hinzu kommen regelmäßige Polizeiberichte, laut welchen Köln die deutsche Stadt mit den meisten gefährlichen Orten ist. Bei 13 soll die Zahl insgesamt liegen. Orte also, an welchen die Kriminalitätsrate als „besorgniserregend“ eingestuft wird und von welchen ihr euch vor allem in der Nacht am besten fernhaltet.

Wenn ihr nun Szenarien wie in Hollywood-Filmen im Sinn habt, wo es nachts im Ghetto Schießereien gibt oder Straßengangs gegeneinander kämpfen, könnt ihr allerdings beruhigt sein. Es handelt sich weitestgehend um Straßenkriminalität im Sinne von Diebstählen, dem Aufbrechen von Autos oder Drogenhandel. Zu gefährlicher Körperverletzung kommt es eher zwischen gewaltbereiten Gruppen beziehungsweise Personen als bei Passanten. Betroffen sein könntet ihr jedoch von Taschendiebstählen oder Einbrüchen. Ihr seid daher gut beraten, diese Orte (nachts) zu meiden und in eurer Bude Maßnahmen gegen Einbrecher zu ergreifen, egal in welchem Stadtbezirk ihr euch niedergelassen habt.

Welcher Kölner Stadtteil ist am schönsten?

Wo in Köln du wohnst, macht also hinsichtlich deines Sicherheitsempfindens einen großen Unterschied, aber auch beim Preis und Lifestyle. Denn die Domstadt ist unterteilt in neun verschiedene Stadtbezirke, wovon jeder seinen ganz eigenen Flair hat. Auf die Frage, welches das beste oder schönste Wohngebiet ist, gibt es daher nicht die eine richtige Antwort. Jeder Stadtbezirk hat natürlich auch wieder eigene Teile und Viertel. In welchem „Veedel“ wohnen die Heimischen und Zugezogenen in Köln als am liebsten?

  • Wer gerne in der Nacht um die Häuser zieht und wilde Partys feiert, ist im „Kwartier Latäng“ richtig aufgehoben. Ein Stadtteil, der vor allem – aber nicht nur – junge Bewohner anzieht und daher ein typisches Studentenviertel ist. Neben Clubs und Bars findest du hier auch zahlreiche Cafés sowie hippe Läden und die Universität Sorbonne befindet sich direkt um die Ecke. Ruhe suchst aber vergebens und ganz günstig sind die Wohnungen aufgrund ihrer beliebten Lage leider auch nicht.
  • Interessierst du dich hingegen für Kunst und Kultur, findest du im „Belgischen Viertel“ einen der wohl schönsten Stadtteile mit einem ganz eigenen Charme. Zwischen Altbauten und vielen grünen „Naturinseln“ strahlt hier alles Kreativität aus: Die kleinen Läden, die pittoresken Cafés, die urigen Theater und der bunte Stadtgarten.
  • International geht es in „Ehrenfeld“ zu, welches als lebendiges und internationales Viertel gilt. Das bedeutet aber nicht, dass hier nur Migranten, Austauschstudenten & Co wohnen. Stattdessen leben sie Haustür an Haustür mit Urkölnern, zugezogenen Deutschen oder Backpackern, welche für einige Monate in „Kölle“ verweilen. Wer Zeit hat, trifft sich schon am Morgen zum Frühshoppen und dann wird bis spät in die Nacht gefeiert. Typisch Köln ist also auch die dortige multikulturelle Gesellschaft gepaart mit einer hohen Toleranz.

Diese Toleranz gilt ebenso gegenüber Schwulen und Lesben. Denn in Köln leben bekanntlich die meisten Homosexuellen in ganz Deutschland und das vor allem im „Bermudadreieck“. Dieses befindet sich in der Schaafenstraße, wo ein Club an den nächsten grenzt und die LGBT-Community jede Nacht die Sau rauslässt. Wer in Köln wohnt, genießt also eine offene sowie tolerante Atmosphäre, wo Rassismus und Diskriminierung glücklicherweise eher die Ausnahme sind als die Regel.

Und zuletzt darf nach der Frage, wie es sich typischerweise in Köln lebt, natürlich der Karneval nicht fehlen. Wer mittendrin wohnen möchte, ist in der Altstadt richtig aufgehoben. Hier schlängelt sich am Rosenmontag der berühmte Umzug durch die Straßen, überall springen Jecken umher und es schallt „Kölle Alaaf“ aus jeder Tür.

Und wenn ihr wissen möchtet, was noch durch und durch „typisch Köln“ ist, hat PRINZ für euch weitere Besonderheiten der Domstadt zusammengetragen

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