Spaghetti Palast
Man ahnt es bereits: Hier dreht sich alles um die Nudel! Aber irgendwie läuft einiges nicht zusammen: Zu dem Namen, der an die robuste Systemgastronomie Ende der Achtziger erinnert, will die verspielte Einrichtung so gar nicht passen. Einen Palast stellt man sich auch anders vor – Palästchen träfe es besser, das Ecklokal zählt drinnen zirka 40 Sitzplätze. Ebenso wenig passt die vornehm-steife Attitüde des Personals zur desolaten Organisation in Küche und Service. Stur verweigert die Kellnerin jeden Blickkontakt, vom Sortiment ihres Arbeitgebers hat sie offensichtlich keinen Schimmer. Das Essen stimmt uns wieder froh: Uns gefallen die harmonisch gewürzten „Spaghetti Bolognese“, die gut bemessenen Portionen sowie die feinen italienischen Desserts. Allerdings warten wir auf die Vorspeise eine knappe Stunde, auf den Hauptgang fast noch mal so lange. Endgültig verwirrt sind wir, als uns der Inhaber erzählt, dass vom Kronleuchter bis zum Salzstreuer alles käuflich ist, Lieferung und Aufbau übernähmen seine Leute. Wie bitte? Ein reibungsloses Dinner wäre uns schon genug – Möbel kaufen wir lieber woanders!