Der Oktoberfest-Dresscode: Das bedeuten die Schleifen am Dirndl!

Ist es als Tourist respektlos, in Tracht aufzukreuzen? Aber bitte bloß keine Jeans. Die ganzen angeblichen Regeln rund um den Oktoberfest-Dresscode können einen schon mal um den Verstand bringen. Wir sagen euch, was wirklich (nicht) geht.

Zunächst einmal vorweg. Eine strikte Kleiderordnung gibt es auf der Wiesn nicht. Trotzdem kann ein Touri schneller auffallen als ihm lieb ist und der ein oder andere Blick vom Ur-Bayer einen schon mal verunsichern. Damit der Wohlfühlfaktor beim Oktoberfest garantiert ist, führen wir euch ein bisschen in die Geheimnisse hinter Dirndl, Schleifen und Lederhose ein und verraten wie ihr bei der Mordsgaudi unter den Millionen Besucher*innen (nicht) auffallt.

Mini, Midi, Maxi, welches Dirndl darf’s sein?

Dirndl-Kleid, Bluse, Schürze… Kein Wunder, dass ihr bei den Vorbereitungen aufs Oktoberfest durchdreht, schließlich gibt es einiges an das man denken muss. Fangen wir mit dem Prachtstück eures Outfits an, dem Dirndl an sich. Schon hier muss man sich zwischen Mini, Midi und Maxi entscheiden. Der Klassiker ist wohl das Maxi-Dirndl, in dem ihr vor allem die Urgesteine der Wiesn sehen werdet. Auch wenn viele Madls auf der Wiesn mit ihren Reizen spielen und sich in ein flottes Mini-Dirndl werfen wollen, sieht die Tradition die kurzen Kleider eher für die jungen Mädchen vor. Mit Midi oder Maxi macht ihr also nichts falsch. 
Auch bei der passenden Dirndl-Bluse gibt es die Qual der Wahl. Der klassische Carmen-Ausschnitt und schulterfreie Varianten sind dieses Jahr allerdings nicht so angesagt. Wer mit dem Trend gehen will, wählt ein extravagantes Teil in hochgeschlossen oder mit Puffärmeln. Farblich geht immer noch alles, von pastell bis klassisch rot, blau und grün, die ganze Farbpalette ist möglich. 2023 könnte es auf der Wiesn aber etwas dunkler werden. Dunkle bzw. schwarze Blusen sind im Trend. Generell ist der Chrome-Look dieses Jahr angesagt, also Dirndl, Bluse und Schürze in einheitlicher Farbe, dabei gerne in Leinen oder Samt.

Was hat es jetzt mit der Schleife auf sich?

Und jetzt zu den Schleifen der Schürzen, mit denen du nämlich deinen Beziehungsstatus offenlegen kannst: Rechts binden sie die Vergebenen unter euch, links die Singles. Eine Schleife hinten am Dirndl trugen traditionsgemäß verwitwete Personen. Heute sieht man diese aber auch oft bei den Kellnerinnen, mit dem Anliegen, beim Bierkrüge durch die Gegend schleppen, nicht gestört zu werden. Eine Schürze, die vorne zugebunden ist, steht für Jungfräulichkeit und wird heute vor allem bei den Kindern gebunden. Aber liebe Männer, auch eine Schleife auf der linken Seite ist kein Freifahrtschein für hemmungsloses Flirten und unerwünschte Anmachen! 
Und wer keine Lust auf Kleidchen hat, der kann sich natürlich auch einfach in eine kurze Lederhose, mit passender Bluse oder Strickjacke werfen.

Liebe Männer*…

Auch wenn das Dirndl wohl der größere Augenschmaus ist, vergessen wir die männlichen Wiesn-Besucher natürlich trotzdem nicht. Die Lederhose gibt es schließlich auch in all ihren Varianten und Längen. Auch wenn der Herbst schon eintrudelt, denkt daran, dass ihr im Festzelt beim Tanzen auf den Bänken schonmal ganz schön ins Schwitzen geraten könnt. 
Für den traditionellen Look sollte es obenrum ein klassisches Hemd sein, gerne im typisch karierten Muster in rot, grün oder blau. Damals eher locker, darf es heute auch gerne mal körperbetonter sein. Darüber kann eine Weste aus Samt, Leder oder Baumwolle getragen werden. Und wem das noch nicht Bayern genug ist, der setzt noch einen Trachtenhut aus Filz oben drauf. 
Was gar nicht gern gesehen ist, sind Turnschuhe, die das traditionelle Bild schnell mal zerstören können. Klar, es muss bequem sein bei den etlichen Metern, die man auf der Wiesn zurücklegt. Greift trotzdem lieber zur klassischen Ledervariante oder holt die Wanderschuhe aus dem Regal.

Zum Schluss soll nochmal gesagt sein: Nichts muss! Geht so, wie ihr euch wohlfühlt, keiner muss sich verkleiden oder Unsummen an Geld für ein Outfit ausgeben. Auch mit kleinen Gadgets könnt ihr einen prächtigen Eindruck im Festzelt hinterlassen. Und das Wichtigste: Ganz egal, was euer Gegenüber trägt, kein Outfit ist eine Einladung!

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