dein Körper ist genug – Ein Aufruf für mehr Body Positivity und Fotoausstellung in Stuttgart
In der Fotoausstellung “dein körper ist genug” im Raum Stuttgart wird ein Raum für Body Positivity geschaffen. Über 100 Körperbilder werden mit euch durch Fotografien und den dahinter stehenden Geschichten geteilt.
Man schaut sich im Spiegel an und das Erste, was einem auffällt, sind die ganzen Makel, die den Körper zeichnen. Egal ob Körpergewicht, Hautbild, Cellulite, Narben oder Falten, irgendetwas gibt es immer auszusetzen. Mit dieser Kritik an sich selbst soll nun Schluss sein. In der Ausstellung “dein körper ist genug” von Caro Gugu und Caro Hopp, die noch bis zum 19.10.2023 im Demokratischen Zentrum in Ludwigsburg bei Stuttgart zu besuchen ist, wird ein sicherer Raum für Body Positivity geschaffen. Über 100 Körperbilder, die fotografisch festgehalten wurden und die dahinter stehenden, ganz individuellen Geschichten warten auf euch.
Inhaltsverzeichnis
Stuttgart x dein körper ist genug
Im DemoZ in Ludwigsburg wurde die Ausstellung bereits am 21. September mit einer Vernissage eingeleitet. Bis zum 19. Oktober 2023 habt ihr nun aber noch jeden Mittwochabend ab 19.30 Uhr Zeit, der Fotoausstellung einen Besuch abzustatten. Doch was genau gibt es hier überhaupt zu sehen? Echte Menschen und echte Körper. Caro Hopp und Caro Gugu haben sich der Mission verschrieben, eine Message nach außen zu tragen. In ihrer Fotoausstellung wollen sie die Realität des menschlichen Körperbildes an die Öffentlichkeit bringen und die verfälschte Wahrnehmung durch soziale Medien und tägliche Vergleiche offenlegen. Über 100 Körperbilder und die dahinter stehenden Geschichten, die zusammen mit Fotograf*innen deutschlandweit festgehalten wurden, werden in “dein körper ist genug” präsentiert. Das neue Motto “All bodies welcome” – soll von nun an noch mehr Realness in die ganze Ausstellung bringen und den Kerngedanken “Jeder Körper ist genug” unterstützen. Falsche Glaubenssätze über Körperdiskriminierung sollen aufhören und mit dieser Ausstellung gebrochen werden. Der Eintritt ist kostenlos.
Angefangen hat alles mit Caro Hopp und 20 weiteren Frauen
Bei der Ausstellung handelt es sich jedoch nicht um eine Solo-Nummer. Angefangen hat alles schon 2019 mit Caro Hopp, die das Projekt “dein körper ist genug” ins Leben gerufen hat. Auslöser und Startschuss dafür, eine eigene Ausstellung zu planen, die sich rein dem Thema Körperbilder widmet, war Hopp’s eigene Vergangenheit, in welcher sie selbst unter einer Essstörung litt. Der Realitätscheck und die Erkenntnis, dass nicht nur sie ein gestörtes Verhältnis zum eigenen Körper entwickelte, brachten das Projekt ins Rollen. Zusammen mit anderen Fotografinnen durfte sie 20 Frauen in ihrer Gänze fotografisch festhalten. Und das alles ohne Kleidung, ohne Retusche und ohne Weichzeichner – die nackte Wahrheit und Realität. Neben dem visuellen Reiz wurden auch die Geschichten zu den Bildern geteilt. Eine der 20 Frauen war Caro Gugu, die derart vom Projekt begeistert war, dass sie 2020 mit einstieg und Teil des Ganzen wurde. Im Lockdown hat sie sich dann der Aktfotografie verschrieben und Körperliebe seither nun auch nach Berlin gebracht.
Mehr als nur eine Ausstellung
Mittlerweile ist es viel mehr als nur eine Ausstellung. Auch wenn der erste Schritt damit zwar getan war, sollte das nicht alles gewesen sein. Letztes Jahr wurde neben der Vernissage dann unter anderem der erste “dein körper ist genug” Workshop in Bayreuth eingeleitet. Zusätzlich wurde eine Startnext Crowdfunding initiiert, um stetig wachsen zu können. Weitere Workshops und Coaching-Sessions folgten und werden noch immer angeboten, um Erfahrungen und Handlungswege mit der Öffentlichkeit teilen zu können. Seit 2023 hat Caro Gugu die Mission übernommen. Nächstes Jahr soll dann sogar eine eigene Marke und Institution in die Wege geleitet werden, um weiterhin Körperliebe und -vielfalt in die Welt zu tragen. Ausstellungen, Workshops, Aufklärungs- und Bildungsarbeit sowie mediale Präsenz – und das alles für eine langfristige Vision von Akzeptanz und Selbstliebe. Wer mag, kann sogar einem Podcast von Gugu und Hopp lauschen, in dem über Körperbilder und persönliche Geschichten gesprochen wird. Es geht den beiden um Freiheit und Unbeschwertheit, um Leichtigkeit und Selbstliebe. Und das bei jedem Geschlecht, jedem Körpertyp und jedem Alter. Die Künstlerinnen wollen ein realistisches Körperbild in die Welt tragen und den Menschen dabei helfen, mehr Akzeptanz für sich selbst und andere zu erlangen. Das Leben ist kein Wettbewerb. Menschliche Vielfalt ist das, was unsere Körper ausmacht.
Bodystories
Die Bodystories erzählen ganz persönliche und intime Geschichten der einzelnen Menschen, die hinter den Fotografien stecken. Es werden private Momente und schmerzhafte Erinnerungen geteilt. Diese verdienen Zeit und einen ruhigen Moment, daher wollen wir sie hier nicht in einem kurzen Ausschnitt vorwegnehmen. Ihnen gebührt volle Aufmerksamkeit und ein sicherer Raum. Es werden unter anderem ernste Aspekte wie Essstörung, Krankheiten, Rassismus und Diskriminierung thematisiert.
Wir finden die Aussage dahinter so wichtig, dass wir euch einen Besuch der Ausstellung auf jeden Fall ans Herz legen. Wer nicht aus dem Raum Stuttgart kommt, sollte unbedingt mal die Website besuchen. Vielleicht sind demnächst ja auch in eurer Stadt einzigartige Körpergeschichten zu bewundern.
