How to Oktoberfest – Tipps und Infos rund um die Wiesn

Das Oktoberfest steht an und es herrscht 18 Tage lang Wiesn-Stimmung in München. Wie ihr euch auf dem Festgelände schützt, eine gute Zeit haben könnt und auch nach Zapfenstreich noch weiterfeiern könnt, verraten wir euch hier.

Das Oktoberfest geht am 16. September los und bereitet 18 Tage lang Ausnahmezustand in der Stadt

Das berühmt berüchtigte Oktoberfest: Für die einen ist es ein Saufgelager, das gerne gemieden wird, für die anderen die Attraktion des Jahres. Klar, die Wiesn sind nicht für jeden das Richtige und das ist auch okay! Dennoch gibt es spannende Infos, die für Neulinge und vielleicht noch Verfechter, aber auch für alteingesessene Trachten-Fans interessant sein könnten. Bei einem 18 Tage langen Ausnahmezustand der Stadt ist es nicht schlecht, neben den harten Fakten auch einen tieferen Einblick in das Oktoberfest zu bekommen und sich entsprechend darauf vorzubereiten. Dieses Jahr findet es vom 16. September bis zum 3. Oktober auf der Münchner Theresienwiese statt. Ab 12 Uhr mittags des ersten Wiesn-Samstags fließt dann mit dem weltbekannten Zapfenanstich das erste Bier in die Krüge. 

Schickeria im Käferzelt, Ballermann Stimmung beim Schottenhamel 

Insgesamt erwarten euch 38 Festzelte auf dem Gelände, darunter 17 große und 21 kleinere. Dazu kommen noch die Biergärten, Stände und über zwanzig Fahrgeschäfte. Da ist es natürlich clever, sich im Vorfeld zu informieren, welches Zelt die persönliche Stimmung widerspiegelt. Generell gilt, je kleiner das Zelt, desto eher solltet ihr einen Tisch reservieren. 
Nostalgiker und Besucher*innen, denen der Touristen-Trubel zu viel ist, verschlägt es vielleicht eher auf die Oide Wiesn, die mit ihren vier Zelten als das historische Oktoberfest zählt und eher mit traditioneller Volksmusik versorgt. Authentisch wird es mit traditioneller Musikeinlage auch im Augustinerzelt.Wollt ihr mit anderen Touris aus der ganzen Welt einen drauf machen, ist das Paulaner- oder auch das Hofbräuzelt ein guter Anlaufpunkt. Ein bisschen Ballermann-Feeling kommt in der Schottenhamel-Festhalle auf. Die Münchener Schickeria trudelt im Käferzelt, oder auch im Weinzelt oder Hippodrom ein. Hier fließt neben dem klassischen Bier und Wein und Schampus.
Letztendlich kann ein Blick auf das Wiesn-Barometer nicht schaden, um zu sehen wie voll Gelände und Festzelte zu bestimmten Zeiten sind und ob es sich die Anreise zum Lieblingszelt überhaupt lohnt. Meiden würden wir an eurer Stelle übrigens den berüchtigten Kotzhügel. Ja, den gibt es wirklich. Hierher verirren sich diejenigen, die zu tief ins Maß geschaut haben. Kein schöner Anblick.

Lecker Schmankerl und teures Bier

Urig und traditionell. Das beschreibt die Schmankerl auf dem Oktoberfest wohl am besten. Typische Gerichte wie Weißwurst, Hendl oder Leberkäs sind eher fleischlastig. Zum Glück gibt es aber auch etliche Alternativen für Vegetarier*innen und Veganer*innen wie Sauerkraut-Speisen, Semmelknödel oder Kaiserschmarrn. 
Wer hofft, billig davon zu kommen, der sollte sich darauf einstellen, nichts zu trinken. Günstig ist ein Bier mit einem Preis zwischen 12,60 und 14,90 Euro nämlich nicht. Auch alkoholfreie Drinks liegen bei rund 11 Euro. Trotzdem: Das Oktoberfest an sich bleibt kostenlos, zumindest das Gelände. Die meisten Zelte verlangen keinen Eintritt, auf der Oide Wiesn aber musst du schon mal in die Taschen greifen. Mit der EC Karte kommt ihr übrigens nicht so weit, also lieber genügend Bargeld einstecken.

Sichere Wiesn für Mädchen* und Frauen*

Ein besonderes Anliegen ist es uns insbesondere die FLINTA* Personen unter euch, über die Sicherheit beim Oktoberfest aufzuklären. Auch wenn viele trotz der Mengen Alkohol friedlich miteinander feiern, gibt es leider immer noch zu viele Personen, die absolut unangebrachtes Verhalten an den Tag legen. Alkoholisierte Stimmung, kurze Kleider oder ein vielleicht tieferer Ausschnitt – nichts davon ist eine Ausrede für unangemessenes oder bedrängendes Verhalten dir gegenüber. Neben der Polizei vor Ort, die ihr jederzeit kontaktieren könnt, gibt es auch ein Awareness-Konzept der Aktion “Sichere Wiesn für Mädchen* und Frauen*”, die euch einen unbeschwerten Wiesnbesuch ermöglichen wollen. Die Trägerinnen AMYNA e.V. , IMMA e.V. und die Beratungsstelle Frauennotruf München stehen vor Ort für euch bereit und klären euch auch im Vorfeld auf ihrer Website über Hilfestellen, Wahrnehmung von sexuellen Übergriffen und Handlungsmöglichkeiten auf. Im Servicezentrum hinter dem Schottenhamelzelt findet ihr zudem einen Safespace Bereich. Auch ein Fahrdienst für Notsituationen steht zur Verfügung. Zeigt Zivilcourage und schützt euch und andere. 

Die After-Wiesn

Vor der Wiesn ist nach der Wiesn. Auch wenn das letzte Zelt auf der Wiesn schließt, muss die Party noch lange nicht vorbei sein. Schließlich hat München allerhand Clubs zu bieten, von denen viele während der gesamten Oktoberfest-Zeit auch nach 22 Uhr noch mit der Wiesn-Stimmung weitermachen. 
Ganz vorne mit dabei: “Der Wiesn Club” – DIE After Party in der alten Kongresshalle. Wiesn-Stimmung wird hier weiter durchgezogen und mit ergänzenden Laser-Shows, Live-Musik und Champagner auf ein neues Level gebracht. 
Die Milchbar hat nach der Wiesn bis 7 Uhr morgens für euch geöffnet, inklusive frischem Spaten Bier. Wechselnde Motto-Abende reichen von 2000er-Sounds bis hin zu House und elektronischen Beats.
Schicker wird es im bekannten P1, aber unter dem Motto “Servus Spezi!” kommt ihr auch mit Tracht an den Türstehern vorbei.
Und dann gibt es selbstverständlich auch noch die Münchner Clubs, die nichts von Oktoberfest und Dirndl wissen möchten und euch mit unter anderem Techno Klängen durch die Nacht bringen. Wer nach 22 Uhr also keine Wiesn Stimmung mehr sehen kann, verirrt sich ins Café Kosmos oder in den Bahnwärter Thiel.

Bayerisches ABC

Man kann schon mal verzweifeln, wenn man den Ur-Bayer, der einen anspricht, so absolut nicht versteht. Zum Schluss hier nochmal ein paar der wichtigsten Wiesn-Begriffe:
Servus – Hallo, Tschüss
Minga – München
Schmankerl – Leckerbissen
An Guadn – Guten Appetit
A Brezn – Laugenbrezel
A Hendl – Brathähnchen
Ozapfa – anzapfen
Oans, zweo, drei Gsuffa – Eins, zwei, ausgetrunken
Flirten – Obandln
Busserl – Kuss
Hock die her da – Setzt dich zu uns
Zipfelklatscher – Idiot

Blick hinter die Kulissen

Für den wirklichen Blick hinter die Kulissen haben wir noch eine Podcast Empfehlung für euch. Im “Das Lederhosen Kartell” verrät euch Alexander Gutsfeld – hauptberuflich Journalist, nebenberuflich Rikscha Fahrer, intimste Details und Geheimnisse übers Oktoberfest. “Ein Podcast für alle, die die Wiesn lieben. Sie hassen. Oder selbst noch nie da waren”. Hört rein und lasst euch berieseln.

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