Moro

Sven Niederbremer heißt der junge Mann, der sich in Bremen im Park Hotel und im Outer Roads einen Namen erkocht hat. Am 11.11.11 eröffnete er sein eigenes Restaurant, dort, wo er aufgewachsen ist. Das Haus hat er liebevoll zu einem kleinen Restaurant mit winziger Küche umgestaltet. Mit der weiß-grünen Einrichtung aus dem schwedischen Möbelhaus sammelt das Moro gleich Sympathiepunkte: Geschmackssicher und detailverliebt, gibt es sich doch bescheiden. Viel Geld investiert Niederbremer lieber in die Produkte, die in seiner Küche landen, wie wir schnell feststellen, nachdem uns die Restaurantleiterin einen Gruß aus der Küche serviert hat: Weiße Anchovi mit Speck auf Weißweinschaum stimmen hervorragend auf den Abend ein, in dem nordische Speisen der rote Faden sind. Und wir freuen uns weiter: Über das Menü mit Rotbarbenfilet und Calamari an würziger Kalbswange, geräucherte Kartoffelsuppe mit Jacobsmuschel, den umwerfend zarten und aromatischen Krustenbraten vom Nussschwein mit außergewöhnlichen Grünkohlgraupen sowie einen knusprigsaftigen Apfelflammkuchen mit Mohn-Minz-Creme zum Abschluss. Hier wird uns optisch wie geschmacklich geradezu Sternenküche serviert: Ohne Chichi aber in bester Qualität schmecken Fleisch und Fisch ursprünglich und dezent gewürzt, die Soßen sind perfekt abgeschmeckt und die kreativen Kompostionen unschlagbar. Noch nie haben wir uns beim Genuss solch hochwertiger Speisen gleichzeitig so pudelwohl gefühlt, liebevoll umsorgt und bewirtet. Wie sich das alles bei einem Menü- Preis von 40 Euro für den Wirt rechnet, weiß nur er selbst: „Gutes Essen ist da, wo Zeit investiert worden ist“, sagt Sven Niederbremer, „Wenn Gäste über mein Essen sprechen, war für mich der Abend super.“ Und das ist hier wirklich mal kein Lippenbekenntnis.