Die besten Radtouren rund um Hamburg: Radeln für Genießer

Das Norddeutschland ein Paradies für Fahrrad-Fans ist, sollte allgemein bekannt sein: Das Land ist flach, angenehme Briesen sorgen für Abkühlung und die Natur wirkt beruhigend und idyllisch. Auch im Hamburger Umland lassen sich wunderschöne Strecken finden.

Wenn Schneeglöckchen, Krokusse und Osterglocken wieder erblühen, wird es langsam wieder Zeit, das Fahrrad aus dem Keller zu holen und sich auf den Sattel zu schwingen. Doch nur in der Stadt zu radeln ist uns zu öde – ab geht’s also in das Hamburger Umland! Egal ob ihr die Schiffe am Elbdeich beobachten, zur Obstblüte ins Alte Land fahren oder der Lüneburger Heide einen Besuch abstatten wollt: Wir haben Tipps für Radtouren in jeder Himmelsrichtung rund um Hamburg gesammelt. Pumpt also schon mal eure Räder auf und fettet die Ketten!

Im Norden

Wir starten mit einer der kürzeren Radtouren im Norden von Hamburg, dabei ist ganz klar: Wer eine Radtour bei Hamburg macht, für den ist der Weg entlang der Alster Pflicht. Während die Binnen- und Außenalster das Bild der Innenstadt prägen, entspringt der Nebenfluss der Elbe eigentlich dem schleswig-holsteinischen Henstedt-Ulzburg. Die vergleichsweise kurze Entdeckungstour zur Quelle der Alster verläuft über 24 Kilometer und beginnt mit einer kurzen Strecke durch den Wohldorfer Wald und führt am Rand des Naturschutzgebiets Oberalsterniederung entlang. Auf der Strecke liegen unter anderem das Nahverkehrsmuseum in Wohldorf sowie das um die Quelle befindliche Alsterquellmoor, das besonders zu einer Erkundung zu Fuß reizt.

Streckenverlauf: Hamburg-Ohlstedt – Tangstedt – Wilstedt – Henstedt-Ulzburg

Im Osten

Etwa 31 Kilometer lang ist die Strecke zur historischen Eulenspiegelstadt Mölln. Einen Ausflug in die romantische Kleinstadt sollte man sich nicht entgehen lassen. Wir starten die Tour am Ratzeburger See und fahren dabei über eine leicht hügelige und besonders ruhige Landschaft nach Berkenthin. Dort befindet sich die wunderschöne frühgotische Maria-Magdalenen-Kirche, ausgestattet mit bewundernswerten mittelalterlichen Wandmalereien und einem Taufengel aus dem 18. Jahrhundert. In unmittelbarer Nähe findet man auch die Skulptur Kanal-Hering. Sie erinnert an den Salztransport über den einstmaligen Stecknitz-Kanal, an dessen Stelle heute der Elbe-Lübeck-Kanal entlang fließt. Weiter geht es nach Mölln, wo wir in Richtung Altstadt radeln. Neben wunderbar erhaltenen Fachwerkhäusern gibt es hier auch das historische Rathaus von 1373. Auch das Möllner Museum ist einen Abstecher wert. Wenige Schritte weiter befindet sich der Eulenspiegelbrunnen mit der namensgebenden bronzenen Figur. Gegenüber befindet sich das Eulenspiegelmuseum, das die Geschichte und Entwicklung der berühmten Figur beleuchtet.

Streckenverlauf: Ratzeburg – Buchholz – Berkenthin – Mölln

Im Süden

Die Lüneburger Heide ist mit Abstand eines der schönsten Ausflugsziele mit dem Rad. Besonders im Spätsommer lohnt sich ein Abstecher, da die Besenheide sie in ein kräftiges Lila taucht. Den besten Ausblick habt ihr vom Wilseder Berg, von dem aus ihr die Heidelandschaft überblicken könnt. Die Landschaft lädt zum träumen ein und der nahegelegene Ort Wilsede versetzt euch zurück in ein märchenhaftes Zeitalter. Auch der Totengrund ist mit seiner herrlichen Aussicht ins Heidetal einen Besuch wert. Ihr startet die etwa 29 Kilometer lange Strecke am Bahnhof Wintermoor, von wo aus ihr zunächst einen Abstecher am Wilseder Berg macht. Der Wilseder Berg ist mit 169,2 Metern Höhe die höchste Erhebung in der nordwestdeutschen Tiefebene.

Tierliebhaber dürfen sich freuen, denn von dort aus könnt ihr mit ein wenig Glück die Heidschnucken-Schafe beobachten. Sie sorgen selbständig für die Erhaltung der Kulturlandschaft, indem sie aufkommende Gräser und Gehölze verspeisen und die Heide kurz halten. Vom Wilseder Berg aus geht es weiter nach Wilsede. Dort könnt ihr im Museum “Dat ole Huus” Ausstellungen zu Naturschutzaspekten und zur Historie der Landschaft besuchen. Weiter geht es zum Totengrund, der euch mit seinem Ausblick in das Heidetal ins Staunen versetzt. Den Namen bekam das Gebiet, da es für die Bauern aufgrund der geringen Fruchtbarkeit der Erde nicht nutzbar war. Fahrt ihr weiter nach Undeloh, so kommt ihr zum Heide-ErlebnisZentrum, das anschauliche Erklärungen zu Besonderheiten der Kulturlandschaft bereithält. Mit einem Abstecher nach Wesel und zum Bahnhof Handeloh beendet ihr euren Ausflug.

Streckenverlauf: Wintermoor – Wilseder Berg – Wilsede – Totengrund – Undeloh – Wesel – Handeloh

Im Westen

Für alle, die Lust auf Radtouren um Hamburg mit maritimem Flair haben: Diese Strecke ist etwa 41 Kilometer lang und führt zunächst am Elbdeich entlang. Eine Pause solltet ihr beim Elbufer bei Hetlingen einlegen, wo der feine Sandstrand zum Entspannen einlädt. Vom S-Bahnhof Wedel aus geht es zunächst zum Willkomm-Höft. Dort werden seit 1952 am Hamburger Hafen einlaufende Schiffe mit der jeweiligen Nationalhymne und einem Begrüßungstext in der jeweiligen Sprache begrüßt. Durchschnittlich passieren hier etwa 50 Schiffe pro Tag. Vom neu errichteten, 60 Meter langen Ponton habt ihr die beste Aussicht auf die Schiffe. Von dort aus geht es weiter zur Hetlinger Schanze, einem traumhaften Sandstrand, an dem man vorbeiziehende Kähne beobachten und eine Pause einlegen kann.

Weiter geht’s nach Haseldorf, wo ihr unter anderem seltene und bedrohte Vogelarten von einem Beobachtungsturm aus erblicken könnt. Wir fahren weiter in Richtung Holmer Sandberge: Diese sind bekannt als das größte Binnendünengebiet Schleswig-Holsteins. Dieses außergewöhnliche Landschaftsbild war vor 100 Jahren noch gar nicht so untypisch, bis man in der Gegend die Dünen mit Kiefern aufforstete. Von den Dünen geht es weiter in die Wedeler Altstadt. Auf dem Wedeler Marktplatz befindet sich der Roland. Es handelt sich dabei um eine etwa vier Meter große Statue aus Sandstein, die für Gerechtigkeit auf dem Markt steht. Früher wurde hier intensiver Handel mit Ochsen betrieben: Etwa 30 000 Ochsen sollen hier teilweise im Frühjahr den Besitzer gewechselt haben. Mit einem Abstecher in das Ernst-Barlach-Museum könnt ihr eure Tour abschließen.

Streckenverlauf: Wedel – Haselau – Haseldorf – Holm – Wedel

Wenn ihr mehr über die schönsten Strecken rund um Hamburg erfahren wollt, lest “Die Besten Radtouren rund um Hamburg” vom via reise verlag – wir haben uns schon mal reingelesen und inspirieren lassen. Was ihr sonst im Frühjahr (beispielsweise zu Ostern) in Hamburg unternehmen könnt, lest ihr hier.

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